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29. Juli 2011

TV-Tipps: Hannibal und das kapitalistische Rotkäppchen

Die Fernsehwoche bietet ein abwechslungsreiches Programm aus Animation, Action, Drama, Dokumentation und Sport, wobei alle Tagestipps sogar werbefrei im Programm der Öffentlich-Rechtlichen zu genießen sind.

Samstag, 30.07.2011:

BR, 10.15 Uhr: Die Rotkäppchen-Verschwörung
Nicht ganz so witzig wie ich ursprünglich erwartet habe, aber dennoch ein nettes Animationsabenteuer. Auch der Vorgänger des vergangene Woche angelaufenen „Das Rotkäppchen-Ultimatum“ ist leise an die Bourne-Trilogie angelehnt und sorgt dank guter Synchronsprecher für eine kurzweilige Mischung aus Action und Humor.

Sonntag, 31.07.2011:

ZDF, 0.20 Uhr*: Hannibal
Der ebenso kranke wie geniale Serienmörder und Kannibale Hannibal Lecter (Anthony Hopkins) wird von einer FBI-Agentin (Julianne Moore) gejagt. Der zweite Teil der Hannibal-Trilogie spielt zehn Jahre nach „Das Schweigen der Lämmer“ und ist für mich der mit Abstand beste Film der Reihe. Anthony Hopkins spielt derart überzeugend, dass es eine wahre Freude ist. Doch der Psychothriller ist nichts für schwache Nerven, bietet er doch neben schöner Musik und toller Aufnahmen auch viele blutige Szenen. Doch in diesem Fall ist das nur ein weiteres Qualitätsmerkmal und damit Grund genug, mein Highlight der Woche zu sein!

Mittwoch, 03.08.2011:

ARTE, 22.50 Uhr: Princesas - Prinzessinnen der Straße
Das spanische Drama behandelt die schwierige Situation der in Madrid beheimateten Prostituierten Caye, die sich vor allem über ihre lateinamerikanischen Konkurrentinnen ärgert - bis sie sich selbst mit einer Illegalen anfreundet. Das Drama zeichnet ein realistisches Porträt der beiden unterschiedlichen Frauen und unterstreicht das Ganze mit einer Prise Lokalkolorit und passender Musik.

Donnerstag, 04.08.2011:

ZDF, 23.00 Uhr: Kapitalismus - eine Liebesgeschichte
Michael Moore ist die Legende des manipulativen Dokumentationsfilmes. Es dreht sich alles so zurecht, dass seine Meinung als die einzig richtige dasteht und kümmert sich nicht ansatzweise um Objektivität. Trotzdem ist auch „Kapitalismus - eine Liebesgeschichte“ vom Anfang bis zum Ende kurzweilig. Sollte man sehen, aber nicht unbedingt für bare Münze nehmen.

Freitag, 05.08.2011:

ARD, 20.15 Uhr: Bundesliga - 1. Spieltag
Traditionell läuft das Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga im Ersten. Dabei hat Borussia Dortmund, der Meister der Vorsaison, die Möglichkeit, durch den 31. Sieg die Bilanz gegen den Hamburger SV ausgeglichen zu gestalten. Doch sollte man den neu aufgestellten Sportverein aus der Hansestadt nicht unterschätzen, setzt dieser nun doch verstärkt auf junge, hungrige Spieler - wenngleich es etwas irritiert, dass der neue Sportdirektor einen Großteil der Neuzugänge vom FC Chelsea verpflichtete - eben jenem Verein, dessen sportliche Leitung er letzte Saison noch selbst inne hatte…

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Die Entschuldigung der Woche…

… geht an vier weitere empfehlenswerte Filme: Während es montags und dienstags aus meiner Sicht nichts gibt, das unbedingt empfehlenswert ist, bieten zwei andere Tage ein ganzes Füllhorn guter Zelluloid-Unterhaltung: Am Mittwoch darf man sich um 20.15 Uhr etwa zwischen dem Action-Epos „Last Samurai“ (SAT.1) mit Tom Cruise und dem Drama „Eiskalte Engel“ (KABEL 1) mit Ryan Phillippe, Sarah Michelle Gellar und Reese Witherspoon entscheiden, während am Freitag „Master and Commander“ (20.15 Uhr, RTL II) mit Russell Crowe und Paul Bettany sowie „Flight Plan - Ohne jede Spur" (21.45 Uhr, PRO 7) mit Jodie Foster und Peter Sarsgaard um die Gunst des Zuschauers streiten - neben den jeweiligen Tagestipps, versteht sich.

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Hinweis zu *: Nachtfilme zählen zu dem Tag, an dem sie beginnen. Der Filmtipp vom Sonntag läuft also in der Nacht von Samstag auf Sonntag.

Top-Sender der Woche: ZDF (zwei Empfehlungen)

Der Kommentarbereich steht euch offen: Habe ich etwas zu Unrecht unterschlagen, seid ihr mit einem Tipp nicht einverstanden oder wollt ihr aus einem anderen Grund zu Wort kommen? Egal, immer raus mit der Sprache!

28. Juli 2011

Trailer-Show: Tom meets Zizou - Kein Sommermärchen

Die erste Langzeitdokumentation über einen deutschen Fußballspieler zeigt die wichtigsten Stationen im Leben des Thomas Broich, welcher in der Bundesliga als ähnlich großes Talent wie Lahm, Podolski oder Schweinsteiger galt. Doch in Gladbach, Köln und Nürnberg sollte er sich nie richtig durchsetzen. Er war als Typ alles andere als ein Musterprofi, zeigte Schwächen, war offen und ehrlich. Dies machte ihn angreifbar und trieb ihn letztlich zu einer Flucht ins ferne Australien. Was erst ein mehrwöchiger Trip war, wurde bald zur ständigen Realität. Heute spielt Broich bei Brisbane Roar, ist gefeierter Star der Liga, kann aber dennoch er selbst sein: Ein begnadeter Fußballer, der sich nicht scheuen muss, am Leben teilzunehmen.

Leider gibt es so viele gute Trailer vom Film, dass ich mich nicht für einen entscheiden will und kann. Ich verlinke alle, erkläre aber in einem einleitenden Satz jeweils, was zu sehen sein wird, um euch die Auswahl zu erleichtern. Doch wer sich auch nur ein klein wenig für Fußball interessiert, schaut sowieso alle Trailer nacheinander - es lohnt sich!

Christoph Daums und Thomas Broichs kontroverse Ansichten über ihr "Verhältnis":


Broich reflektiert die Folgen seines Willens, anders zu sein:


Broich über die Angst im Fußball und sein ehemaliger Trainer Michael Oenning gibt seine Einschätzung zum Besten:


Wie gut es Thomas Broich in Australien geht, sieht man auch an diesem unglaublichen Tor, welches verdientermaßen zum schönsten in der Clubgeschichte seines neuen Vereins Brisbane Roar gewählt wurde:


Einer der besten Trailer ist sicherlich diese Zusammenstellung einiger Interview-Fetzen mit Broich und die Einschätzung des Experten-Trios Horst Köppel, Berti Vogts und Udo Lattek:


Ausschnitt aus dem Aktuellen Sportstudio mit Johannes B. Kerner, außerdem: Das Ende in Deutschland und der Neuanfang in Australien:


Die Rezension zu "Tom meets Zizou - Kein Sommermärchen"
ist inzwischen auch online: Zur Kritik.

27. Juli 2011

Double-Feature: Faculty - Trau keinem Lehrer! / Redline

Faculty - Trau keinem Lehrer!
Genre: Sci-Fi-Thriller Originaltitel: The Faculty Produktion: USA 1998 Regisseur: Robert Rodriguez Darsteller: Elijah Wood, Jordana Brewster, Clea DuVall, Laura Harris, Josh Hartnett, Salma Hayek, Famke Janssen, Piper Laurie, Christopher McDonald, Robert Patrick FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Kinowelt

Dass viele Lehrer ein seltsames Verhalten an den Tag legen, ist nicht weiter ungewöhnlich. Dies ist erst dann der Fall, wenn die Pauker nach und nach zu Aliens mutieren. An einer amerikanischen Highschool passiert genau das und es liegt an einer kleinen Gruppe Schüler, dem zu Beginn unbekannten Anführer der Parasiten den Garaus zu machen.

Liest man die Namen Josh Hartnett, Salma Hayek und Elijah Wood, klingt das nach einem großen Staraufgebot. Doch die Genannten feierten erst nach „Faculty“ ihren großen Durchbruch in Hollywood. Robert Rodriguez‘ Geschick, talentierte Jungschauspieler zu entdecken, ist also nicht von der Hand zu weisen. Leider ist das Drehbuch und seine Regie weit weniger lobenswert, bewegen sich beide doch auf den typischen Pfaden des überraschungsarmen Teenie-Gruslers. Die üblichen Schockeffekte, Sprüche und Erzählstränge können aber eines dennoch nicht verhindern, nämlich den Spaß, den man beim Sehen hat. Leider wird diese Kurzweil von Bildrucklern, welche vor allem in der ersten Filmhälfte auftreten, gestört, wenngleich sie nicht so stark sind wie beim Beileger des aktuellen DVD Magazins. Alles in allem ist „Faculty - Trau keinem Lehrer!“ ein ebenso netter wie harmloser Vertreter seines Genres: sehenswert, aber kein Muss.

Bild: ausreichend Ton: gut Synchronisation: gut Musik: befriedigend Schauspielerische Leistung: gut Drehbuch/Regie: befriedigend Kamera: gut

Filmwertung für „Faculty“: BEFRIEDIGEND – Note 2,6



Redline
Genre: Action Originaltitel: Redline Produktion: USA 2007 Regisseur: Andy Cheng Darsteller: Nathan Phillips, Nadia Bjorlin, Angus Macfadyen, Eddie Griffin, Tim Matheson, Jesse Johnson FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Capelight / Universum

Die Story ist in diesem Actioner recht nebensächlich. Vielmehr geht es um illegale Rennen mit schnellen und teuren Autos, coole Sprüche, riskante Wetteinsätze und aufgepumpte Silikonbrüste. Doch besorgte Eltern müssen keine Angst haben: „Redline“ ist absolut harmlos und die FSK-Einstufung ab 12 Jahren ist fast schon zu hoch gegriffen. Die Darsteller agieren durch die Bank überdreht, teilweise fast schon nervig, was eine Identifikation mit ihnen unmöglich macht. Dass es in dieser Teildisziplin dennoch zu einer „befriedigenden“ Wertung reicht, liegt vor allem am überzeugenden Angus Macfadyen, bekannt aus „Equilibrium“.

Technisch überzeugt Redline auf ganzer Linie: Die Autorennen erinnern an ein Videospiel, so farbenfroh und effektgeladen ist das Bild. Aus den Lautsprechern kracht und donnert es, dass man zu später Stunde Lautstärke und Bassregler im Auge haben sollte. Die Synchronsprecher sind gut gewählt, können aber gegen die teilweisen lächerlichen Sprüche des Drehbuchs nichts ausrichten. Alles in allem ist „Redline“ ein sinnfreies und technisch beeindruckendes Action-Feuerwerk - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Bild: gut Ton: gut Synchronisation: gut Musik: befriedigend Schauspielerische Leistung: befriedigend Drehbuch/Regie: ausreichend Kamera: gut

Filmwertung für „Redline“: BEFRIEDIGEND – Note 3,3



Anmerkung: Getestet wurden die Filme als Beileger des SFT-Magazins 08/11, das seit heute und noch bis Ende August am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling drei Trailer enthalten. Wer mehr über die Zeitschrift erfahren möchte, klickt hier oder hier.

22. Juli 2011

TV-Tipps: Manitu befriedigt Fußballer auf der Brücke

Aus Zeitgründen gibt es diese Woche nur eine Miniversion der Fernsehempfehlungen, in welchen ich einige der aus meiner Sicht sehenswertesten Programme kurz vorstelle:

Samstag, 23.07.2011:

ZDF, 20.15 Uhr: DFL Supercup
Auf Schalke treffen Pokalsieger Schalke 04 und Borussia Dortmund, der Deutsche Meister, aufeinander. Das Ziel: Den ersten ernst zu nehmenden Titel der Saison gewinnen und natürlich den Reviernachbarn möglichst deutlich besiegen!

PRO 7, 20.15 Uhr: Der Schuh des Manitu
Wer nicht auf Fußball steht, widmet sich der sehr witzigen, aber wahrscheinlich auch längst bekannten Persiflage der Winnetou-Western nach Karl May - von und mit Bully Herbig.

Dienstag, 26.07.2011:

SWR, 22.30 Uhr: Die Brücken am Fluss
Emotional-melodramatischer Klassiker mit Clint Eastwood und Meryl Streep.

Mittwoch, 27.07.2011:

3sat, 22.25 Uhr: Irina Palm
Eine über fünfzigjährige Witwe muss dringend Geld verdienen und findet einen Job in einem Erotikclub. Zunächst widerwillig, dann aber sehr erfolgreich befriedigt sie Männer, welche ihr bestes Stück durch ein Wandloch in ihre Hände (engl. „palm“ = Handfläche) geben. Hinter dieser Geschichte verbirgt sich ein wunderbar sanfter, berührender und teilweise auch angenehm humorvoller Film, also kurz: Mein Highlight der Woche.

Donnerstag, 21.07.2011:

ARD, 22.45 Uhr: Elegy oder die Kunst zu lieben
Literaturprofessor (Ben Kingsley) beginnt eine Affäre mit einer deutlich jüngeren Studentin (Penélope Cruz). Das kunstvolle Drama wird zwar von den wenigsten Kritikern wirklich empfohlen, jedoch steht es schon einige Zeit auf meiner (viel zu langen) Liste der Filme, welche ich in Zukunft unbedingt mal sehen möchte.

An vielen Tagen entdeckte ich leider überhaupt nichts, das ich empfehlenswert fand. Wer mag, darf aber gerne im Kommentarbereich auf die von mir eventuell nicht genannten Filme und Sendungen der nächsten Woche hinweisen.

21. Juli 2011

DVD-Kritik: Kids - In den Straßen New Yorks

Genre: Drama / Biopic Originaltitel: A Guide to Recognizing your Saints Produktion: USA 2006 Regisseur: Dito Montiel Darsteller: Robert Downey Jr., Shia LaBeouf, Chazz Palminteri, Dianne Wiest, Channing Tatum, Rosario Dawson FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): MIG / Euro-Video

Dito (Shia LaBeouf) wächst Mitte der 80er-Jahre in einem ärmlichen Viertel New Yorks auf, umringt von Perspektivlosigkeit, Frustration und Langeweile. Er pflegt falschen Umgang und hat ein gespaltenes Verhältnis zu seinen Eltern (Chazz Palminteri, Dianne Wiest), weshalb er irgendwann den Absprung wagt, nach Kalifornien zieht und den Kontakt zu seinem alten Umfeld abbricht. Knapp 20 Jahre später erhält der längst erwachsene Dito (Robert Downey Jr.) jedoch eine Anruf, dass sein Vater schwer erkrankt sei. Er reist zurück, trifft alte Bekannte wieder und stellt sich seiner Vergangenheit…

Dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten aus dem Leben des Regisseurs und Drehbuchautors Dito Montiel beruht, ist ein entscheidender Pluspunkt. Denn viele frei „erfundene“ Genrevertreter überfrachten ihre Erzählungen mit unrealistischen Action-Elementen. Hier stehen neben den Charakteren vor allem Erziehung, Respekt, Freundschaft und Liebe im Vordergrund. Die beiden Zeitebenen veranlassten den Regisseur dazu, die meisten Rollen mit unterschiedlichen Schauspielern zu besetzen, was leider oftmals unglaubwürdig ist. Wer würde schon glauben, dass aus dem seltsam unförmigen Gesicht Shia LaBeoufs die markanten Züge des Robert Downey Jr. entspringen könnten!? Schauspielerisch hingegen ist das Drama hochklassig besetzt. Bis auf wenige Ausnahmen (Shia LaBeouf, Channing Tatum fallen etwas ab) überzeugen die Darsteller, allen voran natürlich Robert Downey Jr. sowie dessen Filmeltern.

Technisch ist der Magazinbeileger leider misslungen: Häufige Artefakte stören das Bild ebenso wie ständiges Ruckeln, das mitunter zu einer kurzen Asynchronität von Bild und Ton führt. Nach Möglichkeit sollte man also auf die Original-DVD zurückgreifen. Auch der Verzicht auf die Stammsprecher einiger Schauspieler kostet Punkte. Alles in allem ist „A Guide to Recognizing your Saints“, dessen deutscher Titel zwar weniger interessant, aber immerhin auch nicht unpassend ist, ein vor allem in der zweiten Filmhälfte gelungenes Coming-of-Age-Biopic, das vom wahren Hintergrund und dem intensiven Spiel seiner Darsteller lebt.

Bild: mangelhaft
Ton: gut
Synchronisation: befriedigend
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: gut
Extras: - (siehe "Anmerkung" weiter unten)

Filmwertung: GUT – Note 2,4



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des DVD Magazins 07-08/11, das noch bis Mitte August am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling drei Serienfolgen und einige Trailer enthalten. Wer mehr über die Zeitschrift erfahren möchte, klickt hier.

19. Juli 2011

Trailer-Show: The Dark Knight Rises

Es ist mal wieder Zeit für eine neue Rubrik: In der Kategorie "Trailer-Show" zeige ich in (vorerst) unregelmäßigen Abständen interessante Vorschauen zu kommenden Filmen, von denen man einiges erwarten darf. Den Anfang macht der Abschluss von Christopher Nolans Batman-Trilogie. Nach "Batman Begins" und "The Dark Knight" kommt "The Dark Knight Rises" frühestens im Jahr 2012 in die Kinos. Natürlich werden neben Christian Bale auch wieder Michael Caine, Gary Oldman und Morgan Freeman vor der Kamera stehen. Ebenfalls mit dabei: Anne Hathaway, Tom Hardy, Marion Cotillard und Joseph Gordon-Levitt. Über die Geschichte ist noch nichts bekannt, außer natürlich, dass die Erzählung um den schwarzen Ritter zum Abschluss gebracht wird...



Ich persönlich fand ja "Batman Begins" aufgrund der gut erzählten Hintergrundgeschichte noch viel besser als der in der Regel beliebtere zweite Teil. Was meint ihr und vor allem: Was erwartet ihr vom Abschluss der Superhelden-Saga?

15. Juli 2011

TV-Tipps: Wilde Lolitas glauben an englische Minderheiten

Nach der eher ernsten vergangenen Fernsehwoche folgen in den nächsten Tagen auch zwei heitere Programme. Doch all die Freude wird leider überschattet von einem zu Unrecht hochgelebten, mehrfach Oscar-prämierten filmischen Totalausfall…

Samstag, 16.07.2011:

RBB, 23.45 Uhr: Reservoir Dogs - Wilde Hunde
Sechs Spezialisten werden für einen Geheimauftrag akquiriert, der natürlich schief läuft. Als dann noch Mitglieder der zusammen gewürfelten Gruppe das Zeitliche segnen, macht sich Unruhe breit. Klassischer Gangster-Thriller von Quentin Tarantino, der vor allem vom Zusammenspiel und der unnachahmlichen Kommunikation seiner Charaktere lebt.

Sonntag, 17.07.2011:

KABEL 1, 16.45 Uhr: Glauben ist alles!
Ein Priester (Edward Norton) und ein Rabbi (Ben Stiller) verlieben sich in die selbe Frau (Jenna Elfman). Was wie der Beginn eines schlechten Witzes klingt, ist in Wahrheit das gelungene Regiedebüt Edward Nortons. Dank der guten Schauspieler weiß die charmante Komödie auch größtenteils zu überzeugen. Ein perfekter Sonntagnachmittagsfilm.

Montag, 18.07.2011:

PRO 7, 3.20 Uhr*: Minority Report
Am Vorabend um 22.05 Uhr konnte er sich nicht gegen den Tagestipp durchsetzen, montags hingegen schafft es auch „Minority Report“ locker, an der schwachen Konkurrenz vorbei zu ziehen. Allein die Idee, Verbrechen aufzuklären, bevor diese passieren, lohnt schon das Ansehen. Doch auch filmisch ist Steven Spielbergs Sci-Fi-Thriller spannend und trotz Tom Cruise durchweg unterhaltsam.

Dienstag, 19.07.2011:

WDR, 0.25 Uhr*: Lolita
Die Buchvorlage des filmischen Originals sorgte in den 50er-Jahren aufgrund der heiklen Thematik (ein Literaturprofessor verliebt sich in eine Minderjährige und beginnt eine Affäre mit ihr) für einen echten Skandal. Bis heute ist Nabokovs Roman vielerorts zensiert. Stanley Kubrick inszenierte daher ein leicht abgeschwächtes, aber dennoch intensives Drama, das man gesehen haben sollte.

Mittwoch, 20.07.2011:

SAT.1, 20.15 Uhr: Das Finale des LIGA total!-Cups
Borussia Dortmund, Bayern München, der Hamburger SV und der FSV Mainz 05 tragen in der neuen, aber keineswegs schönen Mainzer „Arena“ das alljährliche Vorbereitungsturnier aus, welches Lust auf die kommende Bundesliga-Saison machen soll. Wer ins Finale kommt, kann ich heute natürlich noch nicht sagen, das bereits um 18.30 Uhr ausgestrahlte Spiel um Platz 3 könnte mindestens genauso interessant werden.

Donnerstag, 21.07.2011:

ZDF, 22.15 Uhr: Frost / Nixon
Ron Howards hervorragendes Politik-Drama wurde für fünf Oscars nominiert, ging bei der Verleihung aber leer aus. Dass das nichts heißen muss, zeigt der Untipp der Woche weiter unten. Das Rededuell des britischen Talkmasters David Frost mit dem ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon schrieb zu Recht Geschichte und wurde hier so gut verfilmt, dass es in meiner Rezension fast zum „sehr gut“ gereicht hätte. Doch knappe Wertungen hin oder her: „Frost/Nixon“ ist ganz klar mein Highlight der Woche!
Link
Freitag, 22.07.2011:

PRO 7, 01.35 Uhr: Broken Comedy
In Zeiten von harm- und sinnloser Schenkelklopfer-Komik à la Mario Barth muss diese kleine Perle am deutschen Comedy-Himmel einfach mal Erwähnung in meinen Wochentipps finden. Carolin Kebekus, Serdar Somuncu und 50 Sven (trotz mehrminütiger Suche fand ich seinen richtigen Namen in den Wirren des weltweiten Netzes leider nicht heraus) sorgen wöchentlich für Sprüche weit unter der Gürtellinie. Sie sind unangepasst, sympathisch und vor allem: Sie machen Spaß. Wer sich selbst überzeugen möchte, kann ja mal einen Blick auf ihre Homepage riskieren.

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Der Untipp der Woche:

Der englische Patient

Neun (!) Oscars müssen nichts Gutes verheißen: Der englische Patient ist bis heute der langweiligste Film, den ich je gesehen habe. Zweieinhalb Stunden, die wie zweieinhalb Tage wirken und eine Geschichte erzählen, die in einen Kurzfilm gepasst hätte. Romantisch soll er sein, wunderschön und dramatisch. Doch in Wahrheit empfand ich den Streifen als Zeitverschwendung der übelsten Sorte. Dennoch will ich ihn wieder sehen: Mein Geschmack hat sich in den letzten Jahren gewandelt, vielleicht werde ich dem vermeintlichen Meisterwerk ja einfach nicht gerecht. Doch leider finde ich nach meinen kritischen Bemerkungen keinen mehr, der ihn mit mir anschauen möchte. Dann also ein einsamer Filmabend? Besser nicht, sonst falle ich noch in einen geradezu komatösen Schlaf oder erleide bleibende Schäden. Kurzum: „Der englische Patient“ ist trotz guter Schauspieler (abgesehen von Ralph Fiennes, der hier grausam spielt) weniger der Untipp der Woche, er ist vielmehr der Untipp meines Lebens! Nur schmerzbefreite Zuschauer oder echte Masochisten sollten am 19. Juli um 22.30 Uhr zum SWR zappen…

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Hinweis zu *: Nachtfilme zählen zu dem Tag, an dem sie beginnen. Der Filmtipp vom Montag läuft also in der Nacht von Sonntag auf Montag.

Top-Sender der Woche: PRO 7 (zwei Empfehlungen)

Diesmal schafft es PRO 7 zum Sender der Woche. Dabei fühle ich mich irgendwie immer schlecht, aber die beiden Tagestipps möchte ich eben auch nicht ersetzen. Was haltet ihr von der getroffenen Auswahl? Habe ich etwas vergessen? Immer raus mit eurer Meinung und ab dafür in die Kommentare!

11. Juli 2011

Double-Feature: My Name is Bruce / Liberty Stands Still

My Name is Bruce
Genre: Horror-Komödie Originaltitel: My Name is Bruce Produktion: USA 2007 Regisseur: Bruce Campbell Darsteller: Bruce Campbell, Grace Thorsen, Taylor Sharpe, Ted Raimi, Ben L. McCain, Ellen Sandweiss FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Capelight

Ein großer Fan des B-Movie-Darstellers Bruce Campbell beschwört aus Versehen den chinesischen Kriegsgott und Beschützer des Tofu (!) namens Guandi. Nachdem dies vielen Menschen den Kopf kostet, entführt Jeff kurzerhand seinen Filmhelden, um gegen Guandi bestehen zu können. Der Schauspieler vermutet hinter der Aktion zunächst einen neuen Film, was auch perfekt in seine momentane Sinn- und Schaffenskrise passt. Erst spät merkt der toughe Bruce, dass Guandi echter ist als die Monster, mit denen er es sonst zu tun bekommt…
„My Name is Bruce“ strotzt geradezu vor selbstironischen Anspielungen auf Bruce Campbells bisheriges Werk. Fans weisen ihn auf Fehler in seinen älteren Werken hin, eine Band schmettert einen Country-Song über den Bösewicht und der Protagonist selbst bedient natürlich alle Klischees, indem er sich etwa sofort an die hübscheste Frau des Dorfes ranmacht. Auch für mich, der mit Horror-B-Movies nicht viel anfangen kann, war dies durchaus kurzweilig und entlockte einige Lacher.
„Guan-you, Guan-me, Guan-di. Guandi is his name.“
(Teil des Titelsongs der McCain Brothers)
Insgesamt taugt der trotz FSK-16-Freigabe erstaunlich blutige Streifen aber vor allem für Fans. Diese dürfen die Wertung gerne auf ein knappes „Gut“ anheben. Alle anderen werden von der stets vorhersehbaren und alles andere als erschreckenden Horrorkomödie zwar nicht gelangweilt. Dennoch verliert der Film ohne adäquates Hintergrundwissen viel von seinem Flair. Kurzum: Für Fans ein Muss, alle anderen können darauf verzichten.

Bild: gut Ton: gut Synchronisation: gut Musik: gut Schauspielerische Leistung: befriedigend Drehbuch/Regie: befriedigend Kamera: befriedigend

Filmwertung für „My Name is Bruce“: BEFRIEDIGEND – Note 3,2



Liberty Stands Still - Im Visier des Mörders
Genre: Thriller / Drama Originaltitel: Liberty Stands Still Produktion: D / Kanada 2002 Regisseur: Kari Skogland Darsteller: Linda Fiorentino, Wesley Snipes, Oliver Platt, Martin Cummins, Jonathan Scarfe, Ian Tracey, Brian Markinson FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Kinowelt

Liberty Wallace (Linda Fiorentino) gerät ins Visier des Scharfschützen Joe (Wesley Snipes). Dieser zwingt sie per Handyanruf, sich an einen Hotdogstand inmitten eines kleinen Parks anzuketten. Sollte sie sich weigern, will er mithilfe der im Imbisswagen befindlichen Bombe neben ihr viele weitere Zivilisten töten. Liberty (daher auch der gelungene Filmtitel), ihres Zeichens Vize-Chefin eines Waffenunternehmens, erfährt, dass Joes Tochter durch ein Gewehr ihrer Firma starb und der verzweifelte Vater durch diese Aktion neben der Berichterstattung durch die Medien vor allem strengere Richtlinien für den Waffenverkauf erzwingen möchte.

Der Vergleich mit dem im selben Jahr produzierten Blockbuster „Nicht auflegen!“ scheint anfangs durchaus berechtigt. Doch der Zuschauer merkt schnell, dass hier andere Ansätze im Vordergrund stehen. Beispielsweise hat der Scharfschütze von Anfang an ein Gesicht, was zusammen mit dem tragischen Hintergrund zu Sympathien für den vermeintlichen Killer führt. Vor allem die Schauspieler (ja, auch Wesley Snipes!) wissen dabei zu überzeugen, was dem nicht immer ganz logischen Psychoduell eine gehörige Portion Spannung beimischt. Neben dem Techno-Gedudel aus den End-90ern kann man vor allem über Joes Ansatz streiten: Dieser will mit Hilfe von Waffen den Verkauf ebendieser einschränken. Wer diese Kritikpunkte verzeihen kann, darf sich auf einen insgesamt gelungenen Thriller mit einigen dramatischen Elementen freuen, der zwar das Genre nicht neu erfindet, aber stets kurzweilig ist.

Bild: befriedigend Ton: gut Synchronisation: gut Musik: befriedigend Schauspielerische Leistung: gut Drehbuch/Regie: befriedigend Kamera: gut

Filmwertung für „Liberty Stands Still“: BEFRIEDIGEND – Note 2,6



Anmerkung: Getestet wurden die Filme als Beileger des SFT-Magazins 07/11, das noch bis Ende des Monats am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling drei Trailer enthalten. Wer mehr über die Zeitschrift erfahren möchte, klickt hier oder hier.

8. Juli 2011

TV-Tipps: Nikitas Gesetz der verbrecherischen Erbsen

Jeweils drei Dramen und Thriller lassen in der kommenden Fernsehwoche nur auf den ersten Blick mangelnde Abwechslung vermuten. Durch die verschiedenen Ansätze sind die Filme schwer zu vergleichen, auf unterschiedliche Weise aber in jedem Falle sehenswert - ebenso wie der lang ersehnte Start der neuen Fußballsaison, versteht sich.

Samstag, 09.07.2011:

BR, 20.15 Uhr: Erbsen auf halb 6
Sehr sympathisches Road Movie um einen erblindeten Theaterregisseur, der ohne Sehkraft die Hoffnung verliert, durch eine Leidensgenossin aber langsam wieder ins Leben zurück findet. Wer auf ruhige, intensive Dramen steht und auch vor einer akzeptablen Prise Romantik nicht zurückschreckt, sollte sich diesen Geheimtipp nicht entgehen lassen.

Sonntag, 10.07.2011:

PRO 7, 22.20 Uhr: Das Gesetz der Ehre
Düsterer Thriller mit Edward Norton als Polizisten, der in seinem Bruder und seinem Schwager (Colin Farrell) mögliche Verantwortliche für den Tod von vier Kollegen sieht. Ich hatte mir trotz eines sehr gemischten Presseechos mehr erhofft. Doch auch wenn das Drehbuch schwächelt: Colin Farrell und vor allem Edward Norton spielen so gekonnt, dass sich das Ansehen lohnt.

Montag, 11.07.2011:

PRO 7, 0.50 Uhr*: Lakeview Terrace
Direkt vor und nach dem Tagestipp vom Sonntag terrorisiert Samuel L. Jackson seine neuen Nachbarn schlicht deshalb, weil sie schwarz und er weiß ist. Trotz einiger Logiklöcher vermag der Streifen durchaus zu fesseln und auch emotional an die Opfer zu binden.

Dienstag, 12.07.2011:

ARTE, 20.15 Uhr: Nikita
Eine Drogenabhängige tötet einen Polizisten und wird fortan zur Auftragsmörderin. Der dritte Thriller in Folge stellt für mich leider kaum mehr dar als einen Appetitanreger auf Luc Bessons Quasi-Nachfolger „Léon der Profi“. Am Ende von „Nikita“ ist Jean Reno alias Léon bereits in einer kleinen Nebenrolle zu sehen.

Mittwoch, 13.07.2011:

TELE 5, 22.05 Uhr: An American Crime
Eine Pflegemutter sperrt die Tochter eines Schausteller-Ehepaares in den Keller ein und foltert diese fortan gemeinsam mit den Nachbarskindern. Wer Lust auf ein Feel-Good-Movie hat, sollte dieses aufwühlende und kompromisslose Drama besser nicht sehen. Vor allem im Wissen, dass dieses Verbrechen auf einem wahren Fall beruht, macht das Ganze nicht leichter. Ellen Page spielt die grundlos Gequälte absolut herausragend. Mein Highlight der Woche.

Donnerstag, 14.07.2011:

ARTE, 20.15 Uhr: Palermo Shooting
Ein Fotograf findet in Sizilien Wege aus seiner Lebenskrise. Trotz des Hauptdarstellers (Sänger Campino von den Toten Hosen) reizt mich Wim Wenders Drama schon lange, vor allem wegen der teils äußerst positiven, mitunter aber auch vernichtenden Kritiken. Am Donnerstag werde ich mir meine eigene Meinung bilden können.

Freitag, 15.07.2011:

SPORT 1, 22.30 Uhr: Hattrick - 2. Liga
Endlich geht der Ligabetrieb wieder los. Junioren- und Frauen-WM schön und gut, aber auf den ersten Zweitligaspieltag freue ich mich dann doch mehr. Vor allem, weil die Partien Cottbus gegen Dresden, FSV Frankfurt gegen Union Berlin und Fürth gegen die Frankfurter Zwietracht die Vorfreude auf die zwei Wochen später startende 1. Bundesliga weiter schüren.

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Die Untipps der Woche:

Sommermädchen 2011 & Terminator 3
Schwere Entscheidung, was nun verachtenswerter ist: Das idiotische Casting nach dem „Sommermädchen 2011“, mit dem uns PRO 7 quält, oder aber der seinen Vorgängern in allen Punkten unterlegene „Terminator 3“, den ebenfalls PRO 7 ausstrahlt… Während ich erstgenannte Sendung aus Angst um meine Gesundheit wohl nie sehen werde, kann ich über Arnold Schwarzeneggers dritten Auftritt in seiner Paraderolle mehr schreiben: Der zweite Teil gefiel mir wirklich sehr, doch die grausame Story, lächerlichen Spezialeffekte und miserablen Schauspieler machen den dritten Teil der Terminator-Saga zu einem ebenso hanebüchenen wie bemitleidenswerten Actioner. Wer sich selbst überzeugen will, kann dies am Freitag um 21.40 Uhr auf dem oben erwähnten Sender tun - aber dass mir nachher keiner sagt, ich hätte ihn nicht gewarnt!

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Hinweis zu *: Nachtfilme zählen zu dem Tag, an dem sie beginnen. Der Filmtipp vom Montag läuft also in der Nacht von Sonntag auf Montag.

Top-Sender der Woche: ARTE (zwei Empfehlungen)

PRO 7 schenkt uns zwar zwei sehenswerte Filme, muss aber ARTE als Top-Sender der Woche den Vortritt lassen - denn wer ahnungslosen Zuschauern gleich zwei Untipps präsentiert, hat keine Auszeichnung verdient. Nun ist eure Meinung gefragt. Eure Tipps sind hier ebenso gerne gesehen wie die Kritik zu den von mir empfohlenen Programmen.

1. Juli 2011

TV-Tipps: Unzerbrechliche Boxer verlieben sich im Labyrinth

Die Umzugspause hat endlich ein Ende - daher herzlich Willkommen zurück bei den TV-Tipps! Die kommende Woche wird von tollen, abwechslungsreichen Filmen namhafter Regisseure und einem lang ersehnten Sport-Event bestimmt:

Samstag, 02.07.2011:

RTL, 21.45 Uhr: Boxen: Wladimir Klitschko vs. David Haye
Zwei Termine für den lang erwarteten Titelvereinigungskampf im Schwergewichtsboxen hat der „Hayemaker“ bereits abgesagt, weil er angeblich körperlich beziehungsweise durch die Knebelverträge der Klitschko-Brüder monetär verletzt war. Nun soll der wahrscheinlich reizvollste Boxkampf der letzten fünf bis zehn Jahre endlich steigen. Gewinnt Klitschko, nimmt er Haye den WBA-Gürtel ab und hat dann zusammen mit seinem Bruder Vitali die wichtigsten Titel in Familienbesitz. Ob Haye sich diesmal traut, in den Ring zu steigen? Ich glaube es erst, wenn zur ersten Runde geläutet wird und die Fäuste endlich fliegen!

Spezial-Tipp für alle am Boxsport Uninteressierten: Infestation (Tele 5, 20.15 Uhr)

Sonntag, 03.07.2011:

ARTE, 20.15 Uhr: Wahnsinnig verliebt
Audrey Tautou spielt hier den verrückten Gegenpart zur charmant-zauberhaften Amélie und kämpft um die Liebe des Arztes Loïc. Der Film wird dabei zuerst aus ihrer, später aus seiner Perspektive gezeigt. Entstanden ist ein französischer Psycho-Thriller, wie er besser kaum sein könnte. Mein Highlight der Woche!

Montag, 04.07.2011:

PRO 7, 02.45 Uhr*: Watchmen - Die Wächter
Zack Snyders Comicverfilmung wird sehr kontrovers betrachtet: Von manchen als beste Superhelden-Adaption gefeiert, schütteln andere nur den Kopf. Meiner Meinung nach kommt „Watchmen“ zwar nicht an „Sin City“ oder Christopher Nolans „Batman“-Reihe ran, ist aber dennoch absolut sehenswert. Wer mehr wissen möchte, kann sich meine Rezension zu Gemüte führen.

Dienstag, 05.07.2011:

TELE 5, 22.00 Uhr: Full Metal Jacket
So intensiv, beklemmend und realistisch konnte nur Stanley Kubrick den Vietnamkrieg verfilmen. Zwar habe ich den Streifen schon lange nicht mehr gesehen, doch bleiben einige Szenen unweigerlich im Gedächtnis. Da aber auch das Gesamtkunstwerk zu überzeugen weiß, sollte man sich überlegen, ob man auf die werbefinanzierte Fassung verzichtet und besser gleich zur DVD greift…

Mittwoch, 06.07.2011:

KABEL 1, 22.10 Uhr: Pans Labyrinth
Die kleine Ofelia erfährt, dass sie eigentlich Prinzessin eines unterirdischen Reiches ist - eine gute Ablenkung zu ihrem Leben beim faschistischen Stiefvater. Zwar hatte ich mir von dieser düsteren Variante der „Alice im Wunderland“ mehr inhaltlichen Tiefgang erwartet, doch auch so ist Guillermo del Toros Fantasy-Drama eine interessante und lohnenswerte Erfahrung.

Donnerstag, 07.07.2011:

KABEL 1, 0.25 Uhr*: Unbreakable - Unzerbrechlich
Riesengroß waren meine Erwartungen an den Regisseur M. Night Shyamalan, der mit „The Sixth Sense“ einen herausragenden Film ablieferte, dem er mit „Unbreakable“ einen komplett anderen, aber nicht weniger fesselnden Mystery-Thriller folgen ließ. Schade, dass anschließend zwar das Budget stieg, die Qualität hingegen immer mehr abnahm… Doch zurück zum Tagestipp: Bruce Willis spielt einen Mann, der scheinbar unverletzlich ist und der vor allem für den von Samuel L. Jackson verkörperten Comicsammler mit Glasknochenkrankheit zum Objekt des Interesses wird. Das ist spannend, gut gespielt und somit absolut zweifelsohne empfehlenswert.

Freitag, 08.07.2011:

PRO 7, 20.15 Uhr: München
In diesem Thriller Steven Spielbergs werden die Folgen des terroristischen Anschlags palästinensischer Terroristen gegen die israelische Olympiamannschaft 1972 in München beleuchtet. Mich vermochte der Streifen nicht vollends zu überzeugen, wenngleich er handwerklich sicherlich gut gemacht ist. Übrigens entstand keine einzige Szene in der Landeshauptstadt Bayerns.


Hinweis zu *: Nachtfilme zählen zu dem Tag, an dem sie beginnen. Der Filmtipp vom Montag läuft also in der Nacht von Sonntag auf Montag.

Top-Sender der Woche: KABEL 1 und PRO 7 (je zwei Empfehlungen)

Stanley Kubrick, Guillermo del Toro, Steven Spielberg, M. Night Shyamalan, Zack Snyder: Selten bot eine Filmwoche so viele empfehlenswerte Streifen bekannter Regisseure! Und dennoch ist mein Highlight der Woche (neben dem Boxkampf) „Wahnsinnig verliebt“, das Langfilmdebüt der jungen franzsösichen „Réalisatrice“ Laetitia Colombani. Seid ihr mit der Auswahl einverstanden oder hab ihr bessere Tipps auf Lager? Immer her damit, der Kommentarbereich steht euch offen!