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29. März 2011

DVD-Kritik: Control

Genre: Musik-Biographie Originaltitel: Control Produktion: USA / GB 2007 Regisseur: Anton Corbijn Darsteller: Sam Riley, Samantha Morton, Craig Parkinson, Joe Anderson, Toby Kebbell, Alexandra Maria Lara, Matthew McNulty FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Capelight

Biopics bekannter Musiker gab es in den letzten Jahren zuhauf. So konnte der interessierte Zuschauer abseits vom Glamour der Hochglanzmagazine einen mehr oder minder ungeschönten Blick auf das Leben von Ray Charles („Ray“) oder Johnny Cash („Walk the Line“) werfen. An beiden hatte ich viel Spaß, obwohl ich mit der Musik wenig bis gar nichts anfangen konnte. Bei Ian Curtis und seiner Band Joy Division war das auch so, wenngleich ich diese zuvor noch nicht einmal namentlich kannte.

Der Film zeigt die gesamte Karriere Ian Curtis‘ (Sam Riley), von dem Einstieg in die Band bis zu seinem frühen Tod im Alter von nur 23 Jahren. Geprägt von tiefen Depressionen und starken Medikamenten gegen seine epileptischen Anfälle, trifft er oftmals falsche Entscheidungen. Etwa heiratet er seine Freundin Deborah (Samantha Morton), bevor er sie richtig kennenlernt, zeugt ein Kind, das auch keine Liebe in ihm hervorrufen kann, und beginnt gar eine Affäre mit der Belgierin Annik (Alexandra Maria Lara). Der rasche Erfolg der Band und seine Popularität tun ihr Übriges, um ihn vollends zu überfordern…

Anton Corbijn (vor kurzem mit „The American“ im Kino) kann mit seinem komplett in schwarz-weiß gedrehten Langfilm-Debüt wirklich überraschen. Der zuvor nur durch Musikvideos in Erscheinung getretene Regisseur beweist hier viel künstlerisches Geschick und baut sogar mitunter äußerst tiefgründige Zitate ein, welche die bedrückende Stimmung zusätzlich verstärken. Die Kamera überzeugt ebenso wie das Gros der Darsteller, allen voran Sam Riley und Samantha Morton. Selbst ein Gastauftritt Herbert Grönemeyers fällt nicht störend auf.


Die Technik lässt ebenfalls nichts zu wünschen übrig, außerdem wurden alle Synchronstimmen passend gewählt. Dass es trotz des vielen Lobes am Ende nicht zur Bestnote reicht, liegt an der facettenarmen Geschichte, die gerade im Vergleich zu den weiter oben genannten Musiker-Legenden einfach zu kurz ist. Des Weiteren ist es schade, dass die zahlreichen Auftritte der Band zwar durchaus chronologisch passend gewählt, aber nicht wirklich in einen passenden Kontext eingebunden wurden. Dennoch kann „Control“ trotz der großen Genre-Konkurrenz letztlich überzeugen - auch Leute wie mich, denen der Name „Joy Division“ zuvor nichts sagte.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: sehr gut
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: sehr gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: sehr gut
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Filmwertung: GUT – Note 2,1



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des SFT-Magazins 04/11, das ab dem morgigen Mittwoch (30. März) bis Ende April für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling drei Trailer und das Roadmovie „Heaven‘s Burning - Paradies in Flammen“ enthalten, das ich ebenfalls rezensiert habe. Wer mehr über die Zeitschrift und die weiteren Inhalte erfahren möchte, klickt hier oder hier.

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