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19. November 2010

DVD-Kritik: The Big Empty

Genre: Mystery / Drama / Komödie Produktion: USA 2003 Regisseur: Steve Anderson Darsteller: Jon Favreau, Rachael Leigh Cook, Adam Beach, Joey Lauren Adams, Daryl Hannah, Bud Cort, Sean Bean FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): epiX

Bluuuuuuuuueeeeeeeee suitcase… wäre ein passendes Titellied für diese Mischung aus Mystery, Drama und Komödie gewesen. Tatsächlich spielt die Farbe Blau eine wichtige Rolle in dieser Independent-Produktion, welche immerhin mit einigen bekannten Mimen aus der zweiten Reihe Hollywoods aufwarten kann (Rachael Leigh Cook, Daryl Hannah, Sean Bean, Jon Favreau) und bei manchem Fan tatsächlich den Status eines Kultfilms innehat. Grund genug für mich, einmal einen genaueren Blick auf die Special Edition zu werfen.

Der langzeitarbeitslose Schauspieler John Person (Jon Favreau) erhält die Möglichkeit, durch einen Botengang all seine Schulden zu begleichen. Er soll lediglich einen blauen Koffer einem Mann namens Cowboy übergeben. Jedoch muss er dessen Inhalt – ohne ihn zu kennen, versteht sich – notfalls mit seinem Leben verteidigen. John hat nichts zu verlieren und stimmt schließlich zu. Er macht sich auf die Reise und lernt vor allem die Damen des kleinen Örtchens an der Wüste kennen. Doch dann erfährt er vom Mord an seinem Auftraggeber. Und im Örtchen hält sich seit Jahren das Gerücht, es verschwänden Menschen auf mysteriöse Weise – womöglich durch Außerirdische. Schließlich hat auch das „Warten auf Godot“ ein Ende und der Cowboy (Sean Bean) taucht auf. Vielleicht bringt er ja Licht ins blaue Dunkel…

Eigentlich mag ich Filme, in denen nicht allzu viel passiert. Nur bei „The Big Empty“ kommt es mir manchmal so vor, als fehle einfach etwas. Vielleicht liegt es am offenen Ende oder an den bereits auf dem Cover angestellten Vergleich mit dem Meister der Verwirrung, David Lynch. Nachdem ich das dreiviertelstündige Bonusmaterial der Special Edition sah, wusste ich dann, dass es scheinbar wirklich nicht die Intention war, dem Streifen etwas mehr Tiefe zu verleihen. Und so plätschert der Film vor sich hin, bringt den Zuschauer manchmal zum Schmunzeln, selten auch zum Nachdenken, aber meist lässt er ihn im Stich. Und das, obwohl die Zutaten stimmen: nette Story, skurrile Figuren, ein motivierter Cast. Aber eben nicht die Vielschichtigkeit eines David Lynch. Und auch nicht den Kultcharakter eines „The Big Lebowski“. Was bleibt, ist ein ordentlicher Film, der eigentlich keine größeren Fehler macht und beispielsweise für Fans der Schauspieler einen Blick wert sein kann. Kurz: ein Kultfilm in vielen, jedoch leider nicht in meinen Augen.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: gut
Musik: befriedigend
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: befriedigend
Kamera: befriedigend
Extras: sehr gut

Gesamtwertung: BEFRIEDIGEND – Note 3,2



Anmerkung: Kurios ist die Trailershow auf dem ersten der beiden Silberlinge. Die meisten Teaser des scheinbar sehr schwachen epiX-Sortiments musste ich abbrechen, da sie kaum mehr als unerträglichen Trash zeigten. Oder würden euch Titel wie Der Teufel von Rudow“ oder Swingers“ begeistern?

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