Kategorien

28. Dezember 2010

DVD-Kritik: The Fan - Schatten des Ruhms

Genre: Drama Originaltitel: I love your work Produktion: USA 2003 Regisseur: Adam Goldberg Darsteller: Franka Potente, Giovanni Ribisi, Christina Ricci, Vince Vaughn, Marisa Coughlan, Judy Greer, Elvis Costello FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Splendid

Gray Evans (Giovanni Ribisi) ist ein vor allem bei Frauen beliebter Schauspieler, der jedoch von seinem Leben auf der Überholspur und der Beziehung zu der ebenfalls berühmten Kollegin Mia Lang (Franka Potente) samt daraus entstehender Schlagzeilen überfordert ist. Daher stürzt er sich von einem Drogenrausch in den nächsten und vermutet hinter jedem Fan einen Stalker. Außerdem hat Gray damit zu kämpfen, dass er seiner Jugendliebe Shana (Christina Ricci) nachtrauert und auf der Suche nach einer normalen Beziehung schließlich selbst zum Stalker wird…

Im Internet findet man trotz des hochrangigen Casts nur wenige Rezensionen. Wer sich jedoch auf die Suche begibt, entdeckt vielleicht Kommentare wie „ein Film, der unnützer nicht sein kann. Er ist zäh wie Kaugummi, bietet dafür aber 106 Minuten Schrott vom Feinsten.“ (Quelle: DVD-Datenbank.com). Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich teile diese Ansicht ganz und gar nicht! Adam Goldberg bewies mit „The Fan - Schatten des Ruhms“ - dessen Originaltitel „I love your work“ wie so oft besser gepasst hätte - großen Mut, indem er die an sich nicht neue Geschichte ohne gängige Hollywood-Klischees verfilmte. Stattdessen zieht er den Zuschauer durch den Einsatz zahlreicher sehenswerter Stilmitteln in seinen Bann: verstärkte Paranoia durch Rufe aus den Rear-Lautsprechern, ständige Blitzlichtgewitter, Bild in Bild, intensive Farbgebungen, der Protagonist träumt von sich in einem Film im Film und viele mehr. Doch dies wirkt nicht etwa als bloße Demonstration der Handwerkskunst des Regisseurs, sondern unterstreicht die Vermischung von Realität und Fiktion, die am Ende auch den Zuschauer vor die spannende Frage stellt, was denn nun der Wahrheit entsprach.

Neben einer namhaften und gut aufspielenden Schauspielerriege zeigt sich auch die Technik solide. Musik und Synchronisation teilen sich jedoch den Grund für die Abwertung um jeweils eine Note: Franka Potente. Diese ließ es sich erstend leider nicht nehmen, ihren Charakter für die deutsche Fassung selbst zu vertonen, was sie schlicht nicht kann. Zweitens ist von ihr eine absolut grausame und gänzlich unpassende Gesangseinlage zu hören, die dem ansonsten wirklich sehenswerten und angenehm verwirrenden Streifen den Sprung auf eine gute Endnote verbaut. Dennoch sollten Fans gut gefilmter Dramen einen Blick auf diesen ungewöhnlichen und extrem polarisierenden Genrevertreter riskieren.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: befriedigend
Musik: befriedigend
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: gut
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Filmwertung: BEFRIEDIGEND – Note 2,5



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des SFT-Magazins 01/11, das ab dem morgigen Mittwoch (29. Dezember) bis Ende Januar 2011 für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling das PC-Spiel „Tomb Raider: Anniversary“ enthalten. Wer mehr über die Zeitschrift und die weiteren Inhalte erfahren möchte, klickt hier oder hier.

15. Dezember 2010

Aus dem Kuriositätenkabinett: In Memoriam Leslie Nielsen

Leslie Nielsen ist für mich die Komödien-Ikone der 80er und 90er Jahre, revolutionierte er doch mit allen Filmen der Trilogie „Die nackte Kanone“ dieses Genre. Heute mag das ohne den gewissen Nostalgie-Faktor bereits etwas antiquiert wirken, aber damals war er damit der King. Diesen guten Ruf ramponierte er sich in den letzten Jahren seines Schaffens ein wenig, denn „Scary Movie 4“, „Superhero Movie“, „Super Drama Movie“ und „Big Fat Important Movie“ gelten bekanntlich nicht gerade als Meisterwerke. Das folgende Video macht das besser und zeigt lediglich einige der witzigsten Momente in seiner Paraderolle als Lieutenant Frank Drebin:



Danke für viele unterhaltsame Momente. Rest in Peace, Leslie.

7. Dezember 2010

Jim Jarmusch Special: Down by Law

Genre: Drama / Komödie Produktion: D / USA 1984 Regisseur: Jim Jarmusch Darsteller: John Lurie, Roberto Benigni, Tom Waits, Nicoletta Braschi, Ellen Barkin FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Kinowelt / Arthaus

New Orleans war kein gutes Pflaster: Der mäßig erfolgreiche Jack (John Lurie) und der ehemalige Radio-DJ Zack (Tom Waits) werden beide zu Unrecht verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die beiden können sich von Anfang an nicht ausstehen, sind aber gezwungen, eine Zelle zu teilen. Schier unerträglich wird dies, als der unglaublich lebensfrohe Italiener Roberto (Roberto Benigni) die beiden mit seinen kümmerlichen Englisch-Kenntnissen, schlechten Witzen sowie nervigen Sprüchen und Zitaten regelmäßig auf die Palme bringt. Doch der wohlgemute Immigrant kennt auch einen Weg, um dem Gefängnis zu entfliehen – nicht ahnend, dass die Zweckgemeinschaft der drei Häftlinge in den Sümpfen Louisianas noch größeren Belastungen ausgesetzt sein wird…
„You always makin' big plans for tomorrow. You know why? Because you always fuckin' up today!” (Die Prostituierte Bobby zu Jack, ihrem Zuhälter)
Gefängnisausbruch, Flucht, verschiedenste Charaktere… Doch alle Fans von „Prison Break“ seien ausdrücklich gewarnt: Dieser Film aus meinem Geburtsjahr hat wahrlich nichts mit der erfolgreichen TV-Serie gemein: Das Bild schwarz-weiß, der Ton verrauscht, lediglich deutsche Untertiel statt kompletter Synchronisation, zwar passende, aber letztlich doch alles andere als treibende Musik, langsame Kamerafahrten statt schneller Schnitte – doch nicht nur technisch trennen diese beiden Produktionen Welten. Jim Jarmusch legte auch in seinem vierten Werk besonderen Wert auf seine wenigen Figuren und deren größtenteils improvisierten Dialoge. Ähnlich wie in „Stranger than Paradise“ gelingt ihm dies hervorragend. Die Chemie stimmt, jede Szene wirkt glaubhaft. Und auch Freunde des subtilen Humors kommen auf ihre Kosten, etwa als Roberto neben Jack und Zack auch alle anderen Gefängnisinsassen mit seinem Reim I scream, you scream, we all scream for ice cream in einen geradezu euphorischen Tanz versetzt und so ganz nebenbei die durch die schwarz-weiße Aufnahme unterstrichene Trost- und Hoffnungslosigkeit des Lebens hinter schwedischen Gardinen für kurze Zeit durchbricht.
Roberto: “It is a sad and beautiful world.” Zack: “Yeah, it's a sad and beautiful world, buddy.”
Für einen Film dieses Alters ist die schiere Masse an Extras wahrlich beeindruckend: Zahlreiche geschnittene Szenen, ein aktuelles, sprachlich äußerst fehlerhaftes, aber inhaltlich interessantes Interview mit dem niederländischen Kameramann Robby Müller sowie drei ebenfalls erst für die DVD aufgenommene Telefonate Jim Jarmuschs mit seinen drei damaligen Hauptdarstellern haben zusammmen eine Laufzeit von knapp über zwei Stunden. Außerdem erfährt der interssierte Zuhörer, dass Roberto Benigni auch im wahren Leben nur sehr gebrochen Englisch spricht, aber dafür mindestens genauso übertrieben (fast schon nervtötend) fröhlich ist. Das Fazit ist sehr einfach: Independent-Fans sollten „Down by Law“ gesehen haben, Angehörige der Generation „Prison Break“ sollten sich dies überlegen, da ihnen die Inszenierung zu spannungsarm sein könnte.

Filmwertung: GUT – Note 2,0



Anmerkung: Im „Jim Jarmusch Special“ werde ich alle neun Filme der nach dem eigenwilligen Filmemacher benannten Collection (siehe Bild) nacheinander vorstellen. Demnächst folgt also Jarmuschs viertes Werk, „Mystery Train“. Außerdem enthalten sind:

• Permanent Vacation (Zur Kritik)

• Stranger than Paradise (Zur Kritik)

• Down by Law

• Mystery Train

• Night on Earth

• Dead Man
• Year of the Horse

• Ghost Dog - Der Weg des Samurai
• Coffee and Cigarettes

26. November 2010

Kurz kritisiert: Kurzer Prozess - Righteous Kill

Genre: Thriller Originaltitel: Righteous Kill Produktion: USA 2008 Regisseur: John Avnet Darsteller: Robert De Niro, Al Pacino, Carla Gugino, Donnie Wahlberg, John Leguizamo, 50 Cent FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Kinowelt

Robert de Niro und Al Pacino sind zweifelsohne Meister ihres Fachs. In „Kurzer Prozess“ spielen die alten Haudegen Cops, die auch mal Beweise fälschen, um einen Verbrecher hinter schwedische Gardinen zu bringen. Doch irgendwann reicht das nicht mehr und eine schier endlose Serie an Morden nimmt ihren Lauf. Keiner würde ahnen, dass die beiden ungemütlichen, aber bisher doch verlässlichen Gesetzeshüter etwas damit zu tun haben könnten…

Man bekommt es hier mit einem Hollywood-Thriller klassischer Bauart zu tun: Es wird abwechselnd geredet und geschossen, hier und da wird der Zuschauer auf eine falsche Fährte geschickt, ehe eine Wendung am Schluss wieder alles über den Haufen wirft. Gerade dieser Twist ist jedoch erstens vorhersehbar und wird zweitens etwas unlogisch begründet – ein in diesem Genre kaum zu verzeihender Fauxpas. Dass „Kurzer Prozess“ trotzdem unterhält, liegt an den beiden Hauptdarstellern, die routiniert, dabei aber immer glaubhaft aufspielen und einfach prächtig harmonieren.

Filmwertung: BEFRIEDIGEND – Note 2,8


24. November 2010

DVD-Kritik: No Good Deed

Genre: Thriller Originaltitel: The House on Turk Street Produktion: D / USA 2002 Regisseur: Bob Rafelson Darsteller: Samuel L. Jackson, Milla Jovovich, Stellan Skarsgård, Doug Hutchison, Grace Zabriskie, Joss Ackland FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Splendid

Hätte er doch bloß abgelehnt: Der Hobby-Cellist Jack (Samuel L. Jackson) ist im Hauptberuf Polizist mit dem Auftragsgebiet, gestohlene Fahrzeuge wieder zu beschaffen. Kurz vor der Abreise zu einem Cello-Seminar überredet ihn seine Nachbarin, deren verschollene Tochter zu suchen. Sein Weg führt ihn bis in die Turk Street, wo er einer alten Dame in ihr Haus hilft – nicht ahnend, dass dies ein Versteck für eine fünfköpfige Verbrecherbande um den gefährlichen und unberechenbaren Tyrone (Stellan Skarsgård) ist. Der ahnungslose Cop wird natürlich gleich gefangen genommen und bekommt Erin (Milla Jovovich) als Aufpasserin an seine Seite gestellt. Auch sie liebt die Musik – doch ist das genug, um auf ihren Anteil an einem lange geplanten Banküberfall zu verzichten?

„The House on Turk Street“, so der Originaltitel, war Splendid wohl zu langweilig, weshalb man sich für den alternativen englischen Titel entschied. Der klingt zwar spannender, hat aber nur wenig mit der Story zu tun - eine leider immer wieder gesehene Unsitte der Film-Verleiher. Der Thriller selbst lebt klar von seinen hochklassigen Darstellern. Gerade Samuel L. Jackson und Milla Jovovich überspielen zumeist gekonnt die eine oder andere Ungereimtheit im Drehbuch. Leider agiert die Resident-Evil-Amazone zeitweise nah am Overacting, vor allem in den Szenen, in welchen sie und Jack sich näher kommen. Überhaupt ist es seltsam, dass eigentlich jeder Mann unter 75 der Meinung ist, Erin sei einzig und allein an ihm interessiert. Da ist es fast folgerichtig, dass auch der Zuschauer auf seine Kosten kommen soll, weshalb er sich über den Anblick der musikalischen Gaunerin im Evakostüm freuen darf.

Technisch erlaubt sich der Film keine größeren Schwächen. Im Gegenteil: Gerade die bei Direct-to-DVD-Produktionen oftmals vernachlässigte deutsche Synchronfassung ist hier sehr gelungen, bis in die kleinste Nebenrolle wurden passende Sprecher verpflichtet. „No Good Deed“ ist ein solider Film über die Macht der Musik und der Begierde, der keineswegs hochklassig ist, dank vieler guter Schauspieler letztlich aber doch gefällt.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: sehr gut
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: befriedigend
Kamera: gut
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Filmwertung: BEFRIEDIGEND – Note 2,9



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des SFT-Magazins 12/10, das seit heute (24. November) bis Ende Dezember für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem ist auf dem Silberling das PC-Spiel „Desperados 2“ enthalten. Wer mehr über die Zeitschrift und den DVD-Inhalt erfahren möchte, klickt hier oder hier.

22. November 2010

DVD-Kritik: Leaves of Grass

Genre: Drama / Komödie Produktion: USA 2009 Regisseur: Tim Blake Nelson Darsteller: Edward Norton, Melanie Lynskey, Susan Sarandon, Keri Russell, Richard Dreyfuss, Maggie Siff, Tim Blake Nelson FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Splendid / Warner

Stellt euch vor: Der Godfather of Movie Critics, Roger Ebert, bescheinigt einem Film, er sei einer der besten des Jahres und Edward Norton übernimmt dazu gleich beide Hauptrollen. Was glaubt ihr, wie lange der Film in deutschen Kinos läuft? … Na? … Richtige Antwort: Überhaupt nicht! Unverständlicherweise bekommt man es bei "Leaves of Grass“ mit einer Direct-to-DVD-Produktion zu tun. Für mich aber kein Grund, den seit gut einem Monat erhältlichen Streifen zu ignorieren, ereilten doch Nortons letzte Werke mit Ausnahme des Hulks ein ähnliches Schicksal (als da wären „The Illussionist“, „Down in the Valley“ sowie „Der bunte Schleier“) – und das, obwohl alle drei zweifelsohne besser sind als ein durchschnittlicher Kinofilm...

Bill Kincaid (Edward Norton) ist fast am Ziel seiner Träume angekommen: Dem Philosophieprofessor winkt eine Stelle an einer Elite-Universität. Vorher muss er aber zurück in sein altes Leben nach Oklahoma, da sein eineiiger Zwillingsbruder Brady (ebenfalls Edward Norton) angeblich gestorben ist. Doch dem ist nicht so: Der Marihuana-Züchter ist wohlauf und wollte Bill nur als perfektes Alibi in die Heimat locken. Denn er muss seine Probleme mit dem örtlichen Drogenbaron schnellstmöglich und am besten endgültig lösen. Erst sieht alles nach einem perfekten Plan aus, die Illusion funktioniert. Doch eine flüchtige Bekanntschaft droht alles auffliegen zu lassen…

Vor allem mimisch spielt Edward Norton die beiden grundverschiedenen Zwillinge herausragend glaubhaft. Man vergisst manchmal, dass er in Wahrheit mit der Luft anstelle seines Bruders agiert. Dies liegt auch an der guten Technik: So wirft Bradys Hand beispielsweise beim Ausholen einen realistischen Schatten auf das Hemd Bills - ein durchaus wichtiges Detail. Doch auch filmisch stimmt hier nahezu alles: Die Nebencharaktere gehen an der Seite der Brüder nicht unter, sondern sind entscheidend für die Glaubwürdigkeit der treffenden Dialoge und des stillen, aber sehr angenehmen Humors. Der Streifen selbst macht im Verlaufe der 100 Minuten eine interessante Wandlung vom ruhigen Drama über eine abgedrehte Komödie zum spannenden Krimi. Das mag nicht jedermanns Sache sein, wirkt aber nie aufgesetzt. Man hätte allerdings die Wandlung der Protagonisten gerne etwas tiefgründiger beleuchten dürfen, anstatt eine etwas unpassende Botschaft für eine bessere Welt zu thematisieren.

Der heimliche Star von „Leaves of Grass“ ist übrigens Tim Blake Nelson, der ausführender Produzent war, das Drehbuch schrieb, Regie führte sowie eine der wichtigsten Nebenrollen als Bradys bester Freund und Geschäftspartner übernahm. Unterstützt wird er dabei von der motivierten Darstellerriege und einer stets passenden Musikuntermalung. Technisch erlaubt sich die DVD keine Schwächen, sowohl Bild als auch Ton sind fehlerfrei. Gerade noch gut sind die Boni mit einigen Trailern und vor allem dem kurzen, aber sehr informativen Making-Of.

Andreas Fröhlich, Edward Nortons deutscher Stammsynchronsprecher, gibt sich übrigens alle Mühe, sowohl dem gebildeten Bill als auch dem hinterwäldlerischen Brady den Charakter des Originals zu verleihen. Dies gelingt ihm außerordentlich gut, wenngleich er den genialen, aber kaum verständlichen Südstaatenakzent Bradys in der hiesigen Fassung natürlich kaum imitieren kann. „Leaves of Grass“ fehlt also doch manches Detail zum „sehr gut“, was Filmfans aber nicht abhalten sollte, mit dieser dramatischen Krimi-Komödie einen angenehmen und abwechslungsreichen Abend zu verbringen.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: gut
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: sehr gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: gut
Extras: gut

Filmwertung: GUT – Note 1,9


19. November 2010

DVD-Kritik: The Big Empty

Genre: Mystery / Drama / Komödie Produktion: USA 2003 Regisseur: Steve Anderson Darsteller: Jon Favreau, Rachael Leigh Cook, Adam Beach, Joey Lauren Adams, Daryl Hannah, Bud Cort, Sean Bean FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): epiX

Bluuuuuuuuueeeeeeeee suitcase… wäre ein passendes Titellied für diese Mischung aus Mystery, Drama und Komödie gewesen. Tatsächlich spielt die Farbe Blau eine wichtige Rolle in dieser Independent-Produktion, welche immerhin mit einigen bekannten Mimen aus der zweiten Reihe Hollywoods aufwarten kann (Rachael Leigh Cook, Daryl Hannah, Sean Bean, Jon Favreau) und bei manchem Fan tatsächlich den Status eines Kultfilms innehat. Grund genug für mich, einmal einen genaueren Blick auf die Special Edition zu werfen.

Der langzeitarbeitslose Schauspieler John Person (Jon Favreau) erhält die Möglichkeit, durch einen Botengang all seine Schulden zu begleichen. Er soll lediglich einen blauen Koffer einem Mann namens Cowboy übergeben. Jedoch muss er dessen Inhalt – ohne ihn zu kennen, versteht sich – notfalls mit seinem Leben verteidigen. John hat nichts zu verlieren und stimmt schließlich zu. Er macht sich auf die Reise und lernt vor allem die Damen des kleinen Örtchens an der Wüste kennen. Doch dann erfährt er vom Mord an seinem Auftraggeber. Und im Örtchen hält sich seit Jahren das Gerücht, es verschwänden Menschen auf mysteriöse Weise – womöglich durch Außerirdische. Schließlich hat auch das „Warten auf Godot“ ein Ende und der Cowboy (Sean Bean) taucht auf. Vielleicht bringt er ja Licht ins blaue Dunkel…

Eigentlich mag ich Filme, in denen nicht allzu viel passiert. Nur bei „The Big Empty“ kommt es mir manchmal so vor, als fehle einfach etwas. Vielleicht liegt es am offenen Ende oder an den bereits auf dem Cover angestellten Vergleich mit dem Meister der Verwirrung, David Lynch. Nachdem ich das dreiviertelstündige Bonusmaterial der Special Edition sah, wusste ich dann, dass es scheinbar wirklich nicht die Intention war, dem Streifen etwas mehr Tiefe zu verleihen. Und so plätschert der Film vor sich hin, bringt den Zuschauer manchmal zum Schmunzeln, selten auch zum Nachdenken, aber meist lässt er ihn im Stich. Und das, obwohl die Zutaten stimmen: nette Story, skurrile Figuren, ein motivierter Cast. Aber eben nicht die Vielschichtigkeit eines David Lynch. Und auch nicht den Kultcharakter eines „The Big Lebowski“. Was bleibt, ist ein ordentlicher Film, der eigentlich keine größeren Fehler macht und beispielsweise für Fans der Schauspieler einen Blick wert sein kann. Kurz: ein Kultfilm in vielen, jedoch leider nicht in meinen Augen.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: gut
Musik: befriedigend
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: befriedigend
Kamera: befriedigend
Extras: sehr gut

Gesamtwertung: BEFRIEDIGEND – Note 3,2



Anmerkung: Kurios ist die Trailershow auf dem ersten der beiden Silberlinge. Die meisten Teaser des scheinbar sehr schwachen epiX-Sortiments musste ich abbrechen, da sie kaum mehr als unerträglichen Trash zeigten. Oder würden euch Titel wie Der Teufel von Rudow“ oder Swingers“ begeistern?

14. November 2010

Der Podcast: Folge1

Endlich ist die lange geplante erste Folge des Podcasts von „Das Filmzeugnis“ online! Also sperrt die Lauscher auf, ich wünsche gute Unterhaltung!


Der Inhalt:

00:10 min: Serien-Check: It’s always sunny in Philadelphia

04:58 min: Kurz kritisiert: Collateral Damage – Zeit der Vergeltung

07:57 min: Beileger-Infos: Eine kleine Einführung ins Thema sowie die Kritik zu den Film-Beilegern der folgenden Magazine:
• SFT (Shadowless Sword)
• Computer Bild (Zivilprozess)
• Widescreen (36 Stunden bis zum Tod)
• DVD Magazin (Der Unhold)
• TV Movie (Underworld)
• TV Direkt (Intermission)
• AudioVideoFoto Bild (Verlockende Falle)

13:52 min: Sonstiges: Was es sonst noch zu sagen gibt, vor allem die Bitte, dass ihr mir im Kommentarbereich (keine Anmeldung erforderlich: wählt einfach "Name/URL") mitteilt, wie ihr Folge 1 fandet, ob ihr eine zweite wollt und inwiefern ich diese verbessern könnte. Doch bei aller erwünschter Kritik: Über Lob freue ich mich natürlich auch!

8. November 2010

Aus dem Kuriositätenkabinett: The Black Hole

Ein Büroangestellter kopiert sich aus Versehen ein Schwarzes Loch herbei und kommt bald auf die Idee, sich ein wenig zu bereichern. Doch Habsucht zählt ja nicht umsonst zu den sieben Todsünden…



Und die Moral von der Geschicht’: Schwarze Löcher nutzt man nicht!

4. November 2010

Jim Jarmusch Special: Stranger than Paradise

Genre: Drama / Road Movie Produktion: USA 1984 Regisseur: Jim Jarmusch Darsteller: John Lurie, Eszter Balint, Richard Edson, Cecillia Stark FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Kinowelt / Arthaus

Der Ungar Bela (John Lurie) lebt seit zehn Jahren in New York, nennt sich nur noch Willie und hat die Verbindungen zu seiner Famile größtenteils gekappt. Doch seine Tante Lotte, die in Cleveland lebt, überredet ihn, die frisch aus Budapest eingetroffene Eva (Eszter Balint) für einige Tage bei sich aufzunehmen, ehe diese nach Cleveland reist. Willies bester Freund Eddie zeigt sich besonders interessiert an der jungen Dame mit dem starken Akzent. Da Willie und Eddie keinen Job haben, sondern ihren Lebensunterhalt beim Falschspielen verdienen und bei Pferdewetten verzocken, beschließen sie nach einem Jahr, Eva und Tante Lotte in Cleveland zu besuchen. Bald schon wird es den Dreien dort aber zu langweilig, sodass sie kurzerhand eine Reise nach Florida unternehmen. Dort angekommen, läuft jedoch alles anders als geplant.
Eddie: “You know, last year before I met your cousin, I never know you were from Hungary or Budapest or any of those places. “
Willie: “So what? “
Eddie: “I thought you were an American.”
Willie: “Hey, I'm as American as you are. “
[Längeres Schweigen. Schließlich auf dem Weg nach Cleveland:]
Eddie: “Does Cleveland look a little like, uh, Budapest? “
Willie: “Eddie, shut up. “
Jim Jarmusch erhielt 1984, in meinem Geburtsjahr, bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes die Goldene Kamera für den besten Debütfilm. „Stranger than Paradise“ räumte auch bei anderen Festivals ab und gilt demnach als einer der besten Filme des Independent-Regisseurs. Selten wurden in solch starren Kamerawinkeln so viel Lebensgefühl und ein solch ungewöhnlicher Humor vermittelt. Genial ist beispielsweise die Szene, als Willie Eva einen Witz erzählen möchte: Er beginnt den Witz immer wieder von neuem, bis er eingestehen muss, ihn vergessen zu haben. Szenen wie diese wirken so echt, als seien John Lurie und Eszter Balint keine Schauspieler, sondern tatsächlich auf der Suche nach sich selbst. Ähnlich wie Allie in „Permanent Vacation“ lassen sie sich von der Musik treiben, ohne je eine wirkliche Perspektive zu haben. Nur, dass der Zuschauer hier stärker involviert ist. Man ist stets gespannt, wie bei diesen Fahrten ins Ungewisse passieren wird. Doch eines muss dabei stets bedacht werden: Jim Jarmusch und ein Happy End sind zwei verschiedene Welten. Wenn der Schluss aber so passend ist wie hier, ist man ihm dafür sogar dankbar.

Wer hingegen nur auf die Technik achtet, sollte die Finger von der DVD lassen. Das Budget war knapp, entsprechend schlecht sind Bild und Ton (nur Englisch Mono) gealtert. Die optionalen deutschen Untertitel sind mitunter schwach übersetzt. Das Bonusmaterial des Silberlings beinhaltet immerhin zwei Texttafel, einige Trailer und das tonlose (!), viertelstündige Feature „January 1984: Stranger Than Paradise in Cleveland“.

Filmwertung: GUT – Note 2,3



Anmerkung: Im „Jim Jarmusch Special“ werde ich alle neun Filme der nach dem eigenwilligen Filmemacher benannten Collection (siehe Bild) nacheinander vorstellen. Demnächst folgt also Jarmuschs drittes Werk, „Down by Law“. Außerdem enthalten sind:

• Permanent Vacation (Zur Kritik)
• Mystery Train
• Night on Earth
• Dead Man
• Year of the Horse

• Ghost Dog - Der Weg des Samurai
• Coffee and Cigarettes

1. November 2010

Note 1 - Die Besten: American Beauty

Genre: Drama Originaltitel: American Beauty Produktion: USA 1999 Regisseur: Sam Mendes Darsteller: Kevin Spacey, Annette Bening, Thora Birch, Wes Bentley, Mena Suvari, Chris Cooper, Peter Gallagher, Allison Janney FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Filmcovers): DreamWorks / Paramount

Ein Meisterwerk, fünf hochverdiente Oscars: Bester Film, Beste Regie, Bestes Original-Drehbuch, Bester Darsteller (Kevin Spacey), Beste Kamera. „American Beauty“ ist einer dieser Filme, die im Gedächtnis bleiben. Immer wieder ertappe ich mich dabei, mit einem Schmunzeln an Lester Burnhams urkomisches Kündigungsgespräch zu denken – oder aber ich sinniere über Ricky Fitts’ Monolog zu einem selbst gefilmten Video, in welchem eine Plastiktüte vom Wind durch eine Hofeinfahrt geweht wird. Es sind solche Momente, die Sam Mendes schlichtweg brillant eingefangen hat. So brillant wie viele der anderen Szenen in dieser Mischung aus wunderschöner Erzählung und schonungsloser Abrechnung mit dem amerikanischen Spießbürgertum.
„Mein Job besteht im Wesentlichen darin, die Verachtung zu verbergen, die ich gegen die leitenden Arschlöcher hege, und einmal am Tag die Herrentoilette aufzusuchen, um mir ordentlich einen zu wichsen.“
Lester Burnham (Kevin Spacey) führt ein lediglich auf den ersten Blick beschauliches Leben: Er hat einen langweiligen Job in der Werbebranche, lebt in einer symmetrisch angelegten Kleinstadtsiedlung mit einer Frau zusammen, für die er kaum mehr als Abscheu empfindet und hat eine Tochter, die ihn hasst. Es ist seine Geschichte. Doch gleichzeitig geht es um seine von Selbstzweifeln zerrissene Gattin, die Maklerin Carolyn (Annette Bening), die sich in eine skurrile Affäre mit dem „König der Immobilien“ stürzt. Und wir sehen seine Tochter Jane (Thora Birch), die mit dem – nach eigener Ansicht – schönsten Mädchen der Schule (Mena Suvari) befreundet ist und nebenbei von ihrem Nachbarn, dem oben bereits erwähnten Ricky Fitts, gefilmt wird, nach und nach aber den Jungen hinter der Kamera immer besser kennen lernt. Jenen Hobbyfilmer nämlich, der versucht, irgendwie mit seinem von Militärwahnsinn und Schwulenhass geprägten Vater und seiner apathischen Mutter zusammen zu wohnen. Und, und, und.
„Manchmal habe ich das Gefühl, all die Schönheit auf einmal zu sehen. Doch das ist einfach zu viel. Mein Herz fühlt sich dann an wie ein Ballon, der kurz davor ist zu platzen. Und dann geht mir durch den Kopf: Ich sollte mich entspannen und aufhören zu versuchen, die Schönheit festzuhalten. Dann durchfließt sie mich wie Regen. Und ich kann nichts empfinden außer Dankbarkeit für jeden einzelnen Moment meines dummen kleinen Lebens.“
Sam Mendes erzählt in knapp zwei Stunden so viel über diese so unterschiedlichen Charaktere. Er beleuchtet jeden davon so genau, wie es manch anderem Film nicht annähernd bei dessen Protagonist gelingt. Doch „American Beauty“ ist mehr als eine Charakterstudie: Es ist gleichzeitig eine scharfsinnige Satire, eine pointierte Komödie und ein mitreißendes Drama über das Leben. Sieht man den Filmtitel, könnte man Schlimmstes erahnen. Doch es geht um ein Amerika ganz ohne Pathos. Und um die Schönheit ohne jeden Kitsch. Alles in allem ein Film, den man gesehen haben sollte. Oder besser: den man gesehen haben muss.

Filmwertung: SEHR GUT – Note 1,1

29. Oktober 2010

Kurz kritisiert: Volver - Zurückkehren

Genre: Tragikkomödie Originaltitel: Volver Produktion: ESP 2006 Regisseur: Pedro Almodóvar Darsteller: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Blanca Portillo, Yohana Cobo FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Filmplakats): Universum / UFA / Tobis

Wohin nur mit der Leiche!? Raimunda (Penélope Cruz) fällt da lediglich die Kühltruhe eines stillgelegten Restaurants ein. Denn nachdem Tochter Paula ihren Freund Paco nach dessen Annäherungsversuch erstach, muss ganz schnell eine Lösung her. Apropos Leiche: Dummerweise bekommt es Raimunda jetzt auch noch mit der vermeintlichen Reinkarnation ihrer Mutter zu tun, da sich diese mit ihrem Kind versöhnen will. Diese Rückkehr ins Leben erklärt dann auch den etwas holprigen deutschen Filmtitel.

Ich kenne eigentlich keinen Film, in dem fast ausschließlich Frauen spielen. Denn außer Paco, der ja nur ein kurzes Dasein fristet, werden alle tragenden Rollen von Evastöchtern übernommen: Neben Raimunda sind das ihre Tochter, Schwester, Tante, Mutter und Freundin. Für mich war das zunächst äußerst anstrengend, auch weil man sich an die Synchronfassungen spanischer Filme aufgrund des höheren Sprechtempos erstmal gewöhnen muss. Doch nach einiger Zeit war dieser Anpassungsprozess abgeschlossen und ich konnte mich an dem sehr schwarzen Humor, den herausragenden schauspielerischen Leistungen, der kuriosen Geschichte und nicht zuletzt an der reizenden Penélope Cruz erfreuen. Weniger rund als deren opulente Oberweite fällt aber manche Charakterzeichnung aus, weshalb sich „Volver“ mit einer gerade noch guten Wertung begnügen muss.

Filmwertung: GUT – Note 2,4



27. Oktober 2010

DVD-Kritik: Shadowless Sword

Genre: Martial-Arts-Fantasy-Drama Originaltitel: Muyeong geom Produktion: Südkorea 2005 Regisseur: Kim Yeong-joon Darsteller: Lee Seo-jin, Yoon Soy, Lee Gi-yong, Shin Hyeon-joon, Jo Won-hee FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Splendid

Die Kriegerin Soha hat es nicht leicht: Sie soll den letzten lebenden Prinzen im Exil finden und in seine Heimat bringen. Nur er kann als König das Leid und die Unterdrückung stoppen, die von gewalttätigen Unterdrückern über das Land gebracht wurden. Doch eigentlich möchte dieser nicht zurück – und so muss sich Soha nicht nur mit einem mürrischen Thronfolger, sondern auch mit zahlreichen Assassinen auseinandersetzen, die es auf die Leben der beiden Hoffnungsträger abgesehen haben.

„Shadowless Sword“ hatte bei mir anfangs keinen leichten Stand, konnte ich doch bis dato mit asiatischen Filmen nichts anfangen. Die spektakulären Kämpfe und die wenigen unrealistischen Elemente – Charaktere können durch die Luft rennen, sehr lange unter Wasser bleiben und teilweise gar über selbiges laufen – akzeptierte ich jedoch relativ schnell. Dies liegt unter anderem an den gelungenen und mitunter gar humorvollen Dialogen in den Kampfpausen, die zu meiner Überraschung glaubwürdige Emotionen übermittelten. Jene actionlosen Momente werden vom Lexikon des internationalen Films übrigens als „weitschweifiges Palaver“ abgetan, weshalb Fans des reinen Martial-Arts-Kampfes diesen Punkt sogar als negativ einstufen könnten.

Über jeden Zweifel erhaben ist dagegen die Musik: Der orchestrale Score verbindet traumhaft schöne und dynamische Klänge zu einer stets passenden Unterstützung der kraftvollen Bilder. Auch dank der sehr guten räumlichen Abmischung wertet dies den Film entscheidend auf und lässt den Zuschauer über manche Länge und die seltenen Logikfehler hinwegsehen. Die Effekte und schauspielerischen Leistungen überzeugen ebenfalls. Ich dachte nicht, dass ich dies jemals schreiben würde, jedoch kann ich eine klare Empfehlung für „Shadowless Sword“ aussprechen – sofern man sich mit der Genre-Mixtur aus Drama und Martial-Arts anfreunden kann.

Bild: gut
Ton: sehr gut
Synchronisation: gut
Musik: sehr gut
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: gut
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Filmwertung: GUT – Note 2,2



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des SFT-Magazins 11/10, das seit heute (27. Oktober) bis Ende November für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem ist auf dem Silberling das PC-Spiel „Two Worlds“ samt zweier Add-Ons enthalten. Wer mehr über die Zeitschrift und die weiteren Inhalte erfahren möchte, klickt hier oder hier.

18. Oktober 2010

Jim Jarmusch Special: Permanent Vacation

Genre: Drama Produktion: USA 1980 Regisseur: Jim Jarmusch Darsteller: Chris Parker, Leila Gastil, John Lurie FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Kinowelt / Arthaus

Wir befinden uns in den Straßen der Lower East Side in New York. Anfang der 80er Jahre ist Allie (Chris Parker) 16 Jahre alt und lässt sich einfach treiben, hat keinen Job, interessiert sich höchstens für die Geschichten Fremder. Er selbst ist ähnlich perspektivlos wie die Charaktere, denen er begegnet. Bis auf eine Mutter, die ihr Dasein in der Psychiatrie fristet, hat er keine Familie, keine Freunde und mit Ausnahme seiner Mitbewohnerin keine sozialen Bindungen. Allie befindet sich also wörtlich im ständigen Urlaub (dt. für „permanent vacation“) und ist nicht gewillt, daran etwas zu ändern…
Leila: “Where have you been? I haven't seen you since Thursday.”
Allie: “Walking, just walking around. I can't seem to sleep at night, not in this city.”
Leila: “Doesn't seem like you sleep at all.”
Allie: “Well, I have my dreams while I'm awake.”
„Permanent Vacation“, Jim Jarmuschs erster Film, erscheint anfangs ähnlich ziellos wie sein Protagonist. Als Zuschauer hat man daher die Wahl: Entweder man lässt sich von den ruhigen, fast hypnotisierenden Einstellungen, den Jazz-Klängen und den seltenen Mono- respektive Dialogen treiben – oder man schaltet gelangweilt ab. Einen kleinen Vorgeschmack auf Allies Leben gibt es im eingebetteten Video zu sehen. Was nach den 77 Minuten bleibt, ist ein typisches Erstlingswerk eines Independent-Regisseurs, kurz: Geschmackssache. Mich jedenfalls ließ der Film trotz minimalen Erwartungshorizontes unbefriedigt zurück.

Bild und Ton (nur Englisch Mono, wahlweise mit deutschen Untertiteln) merkt man das hohe Alter und schmale Budget deutlich an, die Extras überzeugen dagegen: Als Teil der „Jim Jarmusch Collection“ enthält die DVD neben einer Text-Biografie des Regisseurs und diversen Trailern auch eine vierzigminütige deutsche (!) TV-Dokumentation aus dem Jahre 1984, die sich auch mit den Hintergründen von „Permanent Vacation“ beschäftigt.

Filmwertung: AUSREICHEND – Note 3,6



Anmerkung: Im „Jim Jarmusch Special“ werde ich alle neun Filme der nach dem eigenwilligen Filmemacher benannten Collection (siehe Bild) nacheinander vorstellen. Demnächst folgt also Jarmuschs zweites Werk, „Stranger than Paradise“. Außerdem enthalten sind:

• Down by Law
• Mystery Train
• Night on Earth
• Dead Man
• Year of the Horse
• Ghost Dog - Der Weg des Samurai
• Coffee and Cigarettes

16. Oktober 2010

Aus dem Kuriositätenkabinett: Quentin Tarantino verteidigt Kill Bill

"Kill Bill" ist ein wunderbarer Film: Eine Ballade der Gewalt, der Rache, der Vergeltung. Dieses stilistische Meisterwerk zählt daher sicherlich zu den besten Streifen, mit denen uns Quentin Tarantino, dieser Regisseur zwischen Genie und Wahnsinn, bisher verwöhnt hat. Jane allerdings sieht das nicht so. Die arme Jane, die bei irgendeinem amerikanischen Provinzkanal ihre Brötchen verdient, möchte den zugeschalteten Quentin Tarantino am liebsten vor allen drei oder meinetwegen auch vier Zuschauern bloßstellen, weil dieser der Meinung ist, dass Jugendlichen ab zwölf Jahren "Kill Bill" lieben würden, wenn sie ihn sähen (Konjunktiv, Baby!). Doch die ausschließlich im Keller lachende Rächerin des vermeintlich schlechten Geschmacks, also Jane, hat scheinbar nicht mit der Schlagfertigkeit ihres Interview-Partners gerechnet. Seht selbst:



Und jetzt alle: “Because it’s so much fun, Jane!“

29. September 2010

DVD-Kritik: In der Hitze von L.A.

Genre: Action-Komödie Originaltitel: Hot Tamale Produktion: USA 2006 Regisseur: Michael Damian Darsteller: Randy Spelling, Diora Baird, Jason Priestley, Carmen Electra, Mike Starr FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Planet Media / Cine Plus

Harlan (Randy Spelling) hält nichts mehr in Wyoming. Lange genug lebte er zu Hause mit Mutter und Großvater. Nun zieht es ihn nach L.A., um Salsa-Musiker (!) zu werden. Unterwegs trifft er auf Jude (Jason Priestley), der auf der Flucht vor zwei Ganoven seine Tasche samt wertvollen Diamanten in Harlans Wagen versteckt. In L.A. angekommen, wird der junge Schlagzeuger nun selbst zur Zielscheibe. Um an den Inhalt der Tasche zu kommen, wird sogar seine neue Freundin Tuesday entführt. Und das, obwohl Harlan als Weißer schon genug Probleme damit hat, sich bei den Latinos als annehmbarer Salsa-Trommler zu präsentieren.

Die Story mag etwas verwirrend anmuten, der Film als Gesamtprodukt ist jedoch eine empfehlenswerte Independent-Produktion. Das liegt vor allem an den motivierten Schauspielern rund um den herausragenden Randy Spelling, dessen Aussehen und Mimik etwas an den jungen James Spader („Boston Legal“) erinnern. Dabei vermischt die Action-Komödie witzige, erotische, gesprächige und dezent spannende Szenen zu einem kurzweiligen Seherlebnis. Auch die Kameraeinstellungen überzeugen mit einigen sehr gut gewählten Perspektiven. Den dünnen, an manchen Stellen etwas unlogischen Plot kann man durchaus verzeihen, da sich der Streifen selbst nicht zu ernst nimmt. Einen Abzug in der B-Note bekommt „In der Hitze von L.A.“, dessen Originaltitel (siehe oben) nach einer mexikanischen Speise benannt wurde, allerdings durch die schwache Abmischung der Synchronstimmen. Zwar sind nahezu alle Rollen mit passenden Sprechern besetzt worden, aber die Stimmen wirken, als seien sie in unveränderter Lautstärke auf die Umgebungsgeräusche gelegt worden, weshalb gerade das Atmen der Darsteller etwas zu laut geraten ist. Da der getestete Magazin-Beileger nur die deutsche Tonspur enthält, schrammt der Streifen zwar an einer „guten“ Gesamtnote vorbei, Freunde kurzweiliger Independent-Unterhaltung können dennoch bedenkenlos zuschlagen.

Bild: gut
Ton: befriedigend
Synchronisation: befriedigend
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: befriedigend
Kamera: gut
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Filmwertung: BEFRIEDIGEND – Note 2,7



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des SFT-Magazins 10/10, das seit heute (29. September) bis Ende Oktober für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling das PC-Spiel „Paraworld“ und ein Musikvideo des Projektes „Lichtmond“ enthalten. Letzteres geht zwar nur knapp fünf Minuten, überzeugt dafür mit angenehmen Klängen, die dank sehr guter 7.1-Abmischung Besitzer guter Heimkinoanlagen erfreuen wird. Wer mehr über die Zeitschrift und die weiteren Inhalte erfahren möchte, klickt hier oder hier.

4. September 2010

DVD-Kritik: Sunshine

Genre: Sci-Fi-Thriller Originaltitel: Sunshine Produktion: GB, USA 2007 Regisseur: Danny Boyle Darsteller: Cliff Curtis, Cillian Murphy, Michelle Yeoh, Hiroyuki Sanada, Rose Byrne, Benedict Wong, Chris Evans FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): 20th Century Fox

Vor vielen Jahren scheiterte die Mission der Icarus I, welche zum Ziel hatte, die sterbende Sonne durch eine stellare Bombe wieder zum Leben zu erwecken. Da niemand weiß, was mit dem alten Raumschiff und deren Besatzung passierte, darf nun die Icarus II ihr Glück versuchen. Natürlich trifft diese auf ihrer langen Reise irgendwann auf die große Schwester – just nachdem der Funkkontakt zur Erde abbrach... Die Crew entschließt sich dennoch, einen Umweg einzuschlagen, um bei der Icarus II nach dem Rechten zu sehen und eventuell deren Bombe zu stibitzen. Ein folgenreicher Fehler…

Seit einiger Zeit ist dieser von vielen Kritikern hochgelobte Film bereits Teil meiner Sammlung, jedoch fand ich bisher nicht die Muse, ihn auch wirklich zu sehen. Dies liegt an meiner natürlichen Abneigung gegen Sci-Fi- und Fantasy-Geschichten. Durch den Verzicht auf Aliens, Monster oder ähnlichen Blödsinn war es für mich aber schließlich ein leichtes, die Icarus II bei ihrem gefährlichen Auftrag zu begleiten. Danny Boyle hält über weite Strecken eine sehr dezente Spannung aufrecht. Das ist deshalb sehr beeindruckend, da vor allem in der ersten Hälfte die ruhigen Töne und das Zwischenmenschliche innerhalb der Mannschaft im Vordergrund stehen. Ehe der Streifen am Ende etwas an Dramatik verliert – auch wegen einiger inhaltlicher Ungereimtheiten – ziehen allerdings Tempo und Spannung deutlich an. Für Sci-Fi-Enthusiasten Grund genug, dieses Werk anzusehen. Und auch ich fand Gefallen an Danny Boyles Ausflug ins All. Technisch ist die DVD in Ordnung, wobei das größtenteils gute Bild hin und wieder Fehler aufweist. Dafür überzeugen die eher unbekannten Schauspieler, das Kamera-Team und vor allem die reichhaltigen Extras mit zwei Audiokommentaren (mit Regisseur und wissenschaftlichem Berater), nicht verwendeten Szenen, unzähligen Produktionstagebüchern sowie zwei verwirrenden Kurzfilmen. Interessierte können also gut und gerne weitere fünf Stunden damit verbringen, die Geschichte der Icarus zu studieren.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: gut
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: sehr gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: sehr gut
Extras: sehr gut

Filmwertung: GUT – Note 2,1


28. August 2010

PlayStation 3 – Rest in Peace

Spaß brachtest du – und ganz viel Freude,
Doch leider gehst du nicht mehr heute.
Ein Blitzesschlag hat dich genommen,
Nun muss wohl eine neue kommen.


PS3 Slim


* 11.09.2009 † 27.08.2010


Alles Gute im Zocker-Himmel wünschen dir

Haeck_himself
Inibini
Und viele weitere

Kondolenzwünsche dürfen im Kommentarbereich hinterlassen werden. Danke.

24. August 2010

DVD-Kritik: 36 Stunden bis zum Tod

Genre: Thriller Originaltitel: 36 Hours to die Produktion: CAN, USA 1999 Regisseur: Yves Simoneau Darsteller: Treat Williams, Kim Cattrall, Carroll O'Connor, Saul Rubinek FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Planet Media / VCL / Square One

Der Unternehmer Noah Stone (Treat Williams) erleidet einen Herzinfarkt und erfährt erst bei seiner Rückkehr in den Chefsessel, dass die Mafia seine Firma für ihre Geldwäsche nutzen möchte. Da die Polizei praktisch nutzlos ist, stets zu spät kommt und seine Familie nur unzureichend schützt, nimmt er die Sache selbst in die Hand. Er bringt seine Frau (Kim Cattrall) und die Kinder in Sicherheit und macht sich auf die Jagd nach Morano (Saul Rubinek), dem Strippenzieher. Dabei muss sich Noah nicht nur Moranos Schergen erwehren, sondern auch hoffen, dass sein schwaches Herz den Belastungen standhält. Schließlich hat er nur wenig Zeit, ehe die illegalen Transaktionen durchgeführt werden sollen…

Gesundheitlich kritische Momente werden durch die für den Zuschauer hörbaren Pulsschläge verdeutlicht. Diese Idee war zwar schon vor elf Jahren nicht neu, ist aber anschaulich umgesetzt. Ebenso lässt sich der gesamte Film beschreiben: Wenig neues, aber solide Unterhaltung. Dabei helfen die engagierten Schauspieler, ein gut aufgelegtes Kamera-Team und einige überraschend spannende Momente. Die Technik ist in Ordnung, ebenso die Synchronisation: Diese überzeugt mit passenden Sprechern, allerdings teilt sie ein Problem mit vielen weiteren Low-Budget-B-Movies*: Man merkt, dass die Stimmen in der Tonkabine aufgenommen wurden, die Abmischung wirkt daher oftmals zu steril. Das ändert aber nichts am insgesamt befriedigenden Eindruck des Streifens. Freunde des gepflegten Thrills machen also nichts falsch, wenn sie 91 Minuten investieren, um ganze „36 Stunden bis zum Tod“ miterleben zu dürfen.
[Zu *: Alle Anglizismen leben hoch!]
Bild: befriedigend
Ton: befriedigend
Synchronisation: befriedigend
Musik: befriedigend
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: befriedigend
Kamera: gut
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Filmwertung: BEFRIEDIGEND – Note 3,1



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des SFT-Magazins 09/10, das ab morgen (25. August) bis Ende September für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling vier Clips aus Kalkofes Mattscheibe sowie das PC-Spiel „Rainbow Six: Lockdown“ enhalten. Wer mehr über die Zeitschrift erfahren möchte, klickt hier oder hier.

21. August 2010

DVD-Kritik: Away we go - Auf nach Irgendwo

Genre: Komödie / Drama Originaltitel: Away we go Produktion: GB, USA 2009 Regisseur: Sam Mendes Darsteller: John Krasinski, Maya Rudolph, Catherine O'Hara, Jeff Daniels, Allison Janney, Samantha Pryor, Maggie Gyllenhaal, Josh Hamilton FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Universal / Tobis

Burt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph) stehen vor der großen Aufgabe, ihr erstes Kind zu bekommen. Burts Vater (Jeff Daniels) überrascht die beiden mit der Botschaft, dass er und seine Frau (Catherine O’Hara) für zwei Jahre nach Antwerpen ziehen. Da Veronas Erzeuger bereits das Zeitliche segneten, stehen die Eltern in spe plötzlich alleine da. Daher beschließen sie, selbst auf Reisen zu gehen, um eine neue Zuflucht zu finden. So zieht es das junge Paar nach Phoenix, Tucson, Madison, Montreal und zwei weitere Orte, die hier noch nicht verraten werden sollen. Dort treffen sie auf durchgeknallte Geschwister, ehemalige Studienkollegen und allerlei weitere skurrile Gestalten, von denen keiner ein im weitesten Sinne „normales“ Familienleben führt. Für Verona und Burt heißt es nun, die unzähligen Ratschläge zu sondieren und sich vor allem für einen Ort zu entscheiden, an dem sie ihr Kind großziehen wollen. Für das Paar, das eher verklemmt als freizügig, eher konservativ denn liberal anzusiedeln ist, keine leichte Aufgabe.

Verrückte Figuren gepaart mit unzähligen aberwitzigen Szenen stehen einigen ernsten Aspekten gegenüber. Daher ist auch das Genre schwer zu bestimmen: Road Movie, verspätetes Coming-of-Age-Drama, Komödie… Alles würde passen, aber in keine dieser Rubriken könnte man den gesamten Film einordnen. Doch die Mischung weiß über weite Strecken zu gefallen, vor allem der Humor ist so sympathisch, so sensationell, so mitreißend, dass man sich noch Tage später mit einem Schmunzeln an die eine oder andere Szene erinnert – eben weil es keine Haudrauf-Schenkelklopfer sind, sondern Situationskomik aus dem „echten Leben“. Zu verdanken ist dies der Mischung aus den hierzulande noch recht unbekannten Hauptdarstellern sowie einigen bekannteren Mimen wie Jeff Daniel, Catherine O’Hara und Maggie Gyllenhaal (als herrlich durchgeknalle Sekten-Mama), die dem Fundament des Films mit ihren Variationen der jeweiligen Nebenrollen weitere Stärke verleihen.

Der stets passende Soundtrack unterstützt die fantastische Stimmung durch die gefühlvollen Kompositionen Alexi Murdochs, einem mir bisher unbekannten Singer/Songwriter. Einen kleinen Vorgeschmack gibt's im Trailer ab 1:30. „Away we go“ ist sicherlich kein gänzlich neuer Film, teilweise erinnert er stark an Zach Braffs Regiedebüt „Garden State“ – wahrlich alles andere als eine schlechte Assoziation. Und dass der Weg bereits das Ziel sein kann, zeigten zuvor Streifen wie „About Schmidt“ oder auch „Broken Flowers“ von Jim Jarmush. Eine Riege wahrer Hochkaräter, denen sich Sam Mendes’ neuester Streich aber knapp unterordnen muss. Dies liegt an der etwas zu konservativ-frigiden Grundhaltung der beiden Protagonisten, die sich auch im Laufe ihrer Reise trotz zahlreicher Denkanstöße nicht entscheidend ändert. Das ist zwar grundsätzlich glaubwürdig, liefert meiner Meinung nach aber eine zweifelhafte Message. Die DVD überzeugt mit guter Technik und gelungenen Extras, die allerdings gerne etwas ausführlicher hätten ausfallen dürfen.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: gut
Musik: sehr gut
Schauspielerische Leistung: sehr gut
Drehbuch/Regie: sehr gut
Kamera: gut
Extras: gut

Filmwertung: GUT – Note 1,7


19. August 2010

Aus dem Kuriositätenkabinett: Green Porno - Die Schnecke

Hin und wieder laufen auf ARTE Zwischenprogramme, die in der Fernsehzeitschrift nicht näher erläutert werden. Das sind dann meistens ein- bis fünfminütige Kurzfilme, die so ziemlich das Kurioseste sind, was es im deutschen Fernsehen zu sehen gibt. Heute Nacht um 1.00 Uhr stieß ich durch Zufall auf eine solche Produktion: Den völlig abstrusen Film "Die Schnecke" aus der Reihe "Green Prono" der italienischen Regisseurin und Schauspielerin Isabella Rossellini, die dem Zuschauer das Bedürfnis dieser schleimigen Kriechtiere nach Sadomaso näher bringt und zur besseren Veranschaulichung selbst ins Schneckenhaus schlüpft. Viel Spaß:



Nun würde mich interessieren, was Sie von dieser neuen, etwas anderen Rubrik halten. Sie können mir in der folgenden Umfrage mitteilen, ob sie gerne mehr davon sehen würden oder ob ich besser bei den bewährten Kritiken bleiben soll. Sie entscheiden!



16. August 2010

DVD-Kritik: Der bunte Schleier

Genre: Drama Originaltitel: The painted Veil Produktion: USA 2006 Regisseur: John Curran Darsteller: Naomi Watts, Edward Norton, Liev Schreiber, Hélène Cardona, Sally Hawkins FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Ascot Elite Home Entertainment

Wir schreiben das Jahr 1925: Fernab der Heimat empfindet Kitty (Naomi Watts) in Schanghai nichts als Langeweile. Also betrügt sie ihren Ehemann, den Bakteriologen Walter (Edward Norton). Der findet das verständlicherweise weniger prickelnd und zwingt seine Frau, mit ihm eine lange Expedition in ein Choleragebiet zu unternehmen. Erst reagiert Kitty entsetzt, doch allmählich lernt sich das inzwischen so entfremdete Paar neu kennen – in einer Umgebung bestimmt von Elend, Tod und dem Zwist zweier so unterschiedlicher Kulturen.

„Der bunte Schleier“ ist fast über die gesamte Laufzeit von zwei Stunden ruhig erzählt, wirkt aber dennoch mitreißend und überaus glaubwürdig. Dies hat Regisseur John Curran vor allem dem nuanciert-treffenden Spiel seiner Darstellerriege und den phänomenalen Kameraeinstellungen zu verdanken. Allein die zahlreichen Panoramen der ländlichen Gegenden sind es wert, den Film zu sehen. Mancher Szene fehlt dagegen die nötige Dramaturgie, wenngleich der Verzicht auf übliche Klischees äußerst lobenswert ist. Letzteres dürfte vor allem daran liegen, dass das Drama auch in chinesischen Lichtspielhäusern zu sehen war. Dies erfährt man in den Interviewschnipseln, die leider recht kurz ausfallen und zusammen mit wenigen Trailern bereits das gesamte Bonusmaterial bilden. Dies sollte interessierte Filmfans aber nicht von einem Kauf abschrecken.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: gut
Musik: sehr gut
Schauspielerische Leistung: sehr gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: sehr gut
Extras: befriedigend

Filmwertung: GUT – Note 1,9


10. August 2010

Serien-Check: In Treatment - Der Therapeut

Genre: TV-Drama-Serie Produktion: USA 2008 Regisseur: Rodrigo Garcia u.a. Darsteller: Gabriel Byrne, Dianne Wiest, Michelle Forbes, Mia Wasikowska, Blair Underwood, Embeth Davidtz, Josh Charles, Melissa George FSK: n.n.b. Anbieter (und Copyrightinhaber des verlinkten Filmplakats): HBO

Viele Serien der letzten Jahre gleichen sich wie ein Ei dem anderen: Da wären jene mit in sich abgeschlossenen Episoden (meistens Krimis), solche mit Cliffhangern nach jeder Folge (z.B. „24“) und eben Mischungen, die kleinere Handlungsstränge abschließen und gleichzeitig größere Themen über viele Folgen oder gar Staffeln mittragen (z.B. „Scrubs“). Aber eines ist sicher: Es gibt keine Serie wie „In Treatment“.

Im amerikanischen Pay-TV-Kanal HBO lief diese Adaption der israelischen Serie „BeTipul“ ab 2008, bei uns übertrug unter anderem 3Sat (!) Anfang des Jahres die erste Staffel. Es geht dabei um den Therapeuten Dr. Paul Weston (Gabriel Byrne), den der Zuschauer regelmäßig bei einigen seiner Fälle begleitet. Jeweils fünf Folgen entsprechen dabei den fünf Werktagen einer Woche. Von Montag bis Donnerstag sehen wir also jeweils einen Patienten, freitags sucht der Therapeut selbst eine Kollegin auf. Die fünf regelmäßig wiederkehrenden Episoden handeln von folgenden Patienten:
  • Montag, 9 Uhr: Laura (Ärztin, gespielt von Melissa George) ist bereits ein Jahr bei Paul in Behandlung und gesteht diesem nun, dass sie in ihn verliebt ist. Eine heikle Situation, wäre es für den Therapeuten doch äußerst unethisch, auf die Avancen einzugehen.
  • Dienstag, 10 Uhr: Alex (Militärpilot, gespielt von Blair Underwood) bombardierte im Irak eine Schule, wobei viele Unschuldige starben. Anschließend erleidet er im Urlaub einen Herzinfarkt und begibt sich daher – anfangs äußerst widerwillig – in Therapie.
  • Mittwoch, 16 Uhr: Sophie (Schülerin / Kunstturnerin, gespielt von Mia Wasikowska) benötigt ein psychologisches Gutachten, um der Versicherung zu beweisen, dass ein von ihr verursachter Verkehrsunfall kein Selbstmordversuch war. Doch entspricht dies wirklich der Wahrheit?
  • Donnerstag, 17 Uhr: Jake und Amy (gespielt von Josh Charles und Embeth Davidtz) versuchten über viele Jahre, ein zweites Kind zu bekommen. Nun, da Amy schwanger ist, überlegt sie jedoch, das Ungeborene abtreiben zu lassen. Ganz gegen Jakes Willen, weshalb das Paar den Seelenklempner aufsucht.
  • Freitag, 19 Uhr: Paul besucht Gina (Therapeutin im Ruhestand, gespielt von Dianne Wiest), seine ehemalige Supervisorin, um mit ihr über die Probleme mit seinen Patienten, seine Ehe und nicht zuletzt sich selbst zu sprechen.
Fazit: Gänzlich daneben liegen jene Serien-Fans, die schnelle Schnitte, immer neue Schauplätze und Charaktere sowie harmlose Kurzweil erwarten. „In Treatment“ spielt nahezu immer in Paul Westons Arbeitszimmer, bei kaum einer Folge erkennt man mehr als ein bis zwei Schnitte. Der Fokus liegt also eindeutig auf den intensiven Gesprächen, die oftmals so weit in die Seele der Patienten blicken lassen, dass es dem Zuschauer fast schon unangenehm ist. Alle Darsteller spielen sich dabei förmlich in einen Rausch, harmonieren prächtig, selbst Mimik und Gestik sind stets absolut glaubwürdig. Wer sich auf „In Treatment – Der Therapeut“ einlässt, wird mit einem Tiefgang belohnt, der bei TV-Serien seinesgleichen sucht.

Serienwertung: SEHR GUT – Note 1,3

Unentschlossene sollten sich zumindest den Trailer zu Gemüte führen, der in zwei Minuten einen guten ersten Eindruck von dem vermittelt, was Zuschauer und Patienten erwartet:



Anmerkung: Bisher lief die Serie hierzulande nur im Fernsehen. Eine Veröffentlichung auf DVD ist leider noch nicht in Sicht. Die Folgen der ersten Staffel werden derzeit von ZDFneo ausgestrahlt.

2. August 2010

Kurz kritisiert: Inception

Genre: Sci-Fi-Thriller Produktion: GB / USA 2010 Regisseur: Christopher Nolan Darsteller: Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ellen Page, Tom Hardy, Cillian Murphy, Tom Berenger, Michael Caine, Lukas Haas FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des verlinkten Filmplakats): Warner Bros.

Seit Wochen ist die Marketing-Maschinerie in vollem Gange: Weder im Fernsehen noch im Internet ist man vor Christopher Nolans neuestem Streich sicher. Normalerweise stößt mich dieser übertriebene Hype eher ab, in diesem Fall war ich mir aber sicher, dass der 40-jährige Brite qualitativ an seine ausgezeichneten Werke der Vergangenheit (unter anderem Memento, Prestige oder die beiden ersten Batman-Teile) anknüpfen wird. Dass meine Erwartungen erfüllt, ja beinahe übertroffen wurden, ist nach der überragenden Kritik vieler privilegierter Preview-Besucher keine große Überraschung.

Kurz zur Story: Cobb (Leonardo DiCaprio) ist auf so genannte Extractions spezialisiert. Darunter versteht man das Stehlen von Gedanken aus dem Unterbewusstsein Dritter. Da in den USA wegen eines nicht begangenen Verbrechens nach ihm gefahndet wird, kann er seine Kinder nicht mehr sehen. Um dies zu ändern, willigt er in den extrem riskanten Versuch ein, bei dem Erben eines großen Konzerns eine Inception durchzuführen, also einen Gedanken einzupflanzen. Sein Auftraggeber versichert ihm, dass er bei Gelingen wieder ungefährdet in seine Heimat einreisen dürfe. Für Cobb Grund genug, sein Team auf diese gefährliche Mission anzusetzen.

Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen, denn hinter „Inception“ steckt ein extrem vielschichtiger Thriller, der dem Zuschauer ein hohes Maß an Konzentration abverlangt, ihm dafür aber auch einiges zurückgibt. In schnellen Schnitten springt der Streifen zwischen verschiedenen Traumebenen und der vermeintlichen Realität hin und her, sodass der Begriff Hirnverdreher sicher nicht von ungefähr kommt. Große Logiklöcher fielen mir dabei glücklicherweise nicht auf, das Abenteuer ist von vorn bis hinten durchdacht, mit genialen Effekten ausgestattet und von einer Schauspielgarde getragen, die bis in die kleinste Nebenrolle überzeugt. Drehbuch, Regie und Kamera sind ebenfalls großartig und lassen „Inception“ zu einer einzigartigen Mixtur aus Kunstwerk und Mainstream-Produktion verschmelzen. Dies alles führt dazu, dass die 148 Minuten schneller vergehen wie manch 90-minütiger Genre-Kollege. Ein Film, der im Gedächtnis bleibt und von jedem gesehen werden sollte, der bereit ist, dieser ebenso philosophischen wie spannenden Abenteuerreise seine volle Aufmerksamkeit zu widmen.

Filmwertung: SEHR GUT – Note 1,4


30. Juli 2010

Setzen, Sechs: Die nackte Wahrheit

Genre: Rom-Com Originaltitel: The ugly Truth Produktion: USA 2009 Regisseur: Robert Luketic Darsteller: Katherine Heigl, Gerard Butler, Bree Turner, Eric Winter, Nick Searcy FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Filmcovers): Sony Pictures Home Entertainment

Die erste Minute des ätzenden Bonusmaterials (und mehr konnte ich mir davon auch nicht ansehen, ohne bleibende Schäden zu riskieren) enthält bereits alles, was man(n) wissen muss, um dieses kitschige Machwerk aus der Hölle besser nicht zu sehen: Robert Luketic sagt da doch tatsächlich, dass er nur wegen Katherine Heigl auf dem Regiestuhl Platz nehmen wollte. Hallo!? Katherine Heigl ist ja wohl weit davon entfernt, eine ernst zu nehmende Schauspielerin zu sein!

In „Die nackte Wahrheit“ ist sie als TV-Produzentin zu sehen, die erst fürchterlich entsetzt ist, als ihr Sender Mike Chadway (recht überzeugend: Gerard Butler) wegen dessen Sendung „The ugly Truth“ anwirbt, in welcher Mr. 300 mit allerlei Begriffen aus dem männlichen und weiblichen Genitalbereich um sich wirft. Doch plötzlich und ohne ersichtlichen Grund findet sie das alles dann doch ganz dufte und natürlich verliebt sie sich irgendwann in den anfangs so abstoßend-vulgären Mike.

„Er hat Erektion im öffentlichen Fernsehen gesagt!“
(Katherine Heigl in der Rolle einer frigiden TV-Produzentin)
Hach, ist das nicht wunderschön? Nein, das ist es keinesfalls! Außer der geneigte Zuschauer ist a) eine unbefriedigte Frau mittleren Alters und mittlerer Intelligenz oder b) ein weiblicher Teenager mit den gleichen Attributen. Alle anderen lachen vielleicht mal kurz über Mikes Sprüche, sollten jedoch vorsichtshalber auch immer ihre Brechtüte bereithalten. Denn schließlich wartet dieser Schund mit einer Menge ausgelutschter Klischees, einer unlogischen Story, einem überdrehten Cast sowie mit einem völlig aus der Luft gegriffenen Happy End auf – sowie dem bereits angesprochenen Bonusmaterial… Finger weg!

Filmwertung: BEFRIEDIGEND für Rom-Com-Fans sowie die oben beschriebene Zielgruppe, AUSREICHEND bis MANGELHAFT für die breite Masse, UNGENÜGEND für Zuschauer mit Anspruch.

28. Juli 2010

DVD-Kritik: Stories of lost Souls

Genre: Diverse Produktion: ARG / AUS / GB / USA 2006 Regisseure: Illeana Douglas (Supermarket), Deborra-Lee Furness (Standing Room Only), William Garcia (A Whole New Day), Mark Palansky (The Same), Col Spector (New Year's Eve), Toa Stappard (Euston Road), Andrew Upton (Bangers) Darsteller: Paul Bettany, Hugh Jackman, Illeana Douglas, Jeff Goldblum, Keira Knightley, Cate Blanchett, James Gandolfini FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des verlinkten Filmplakats): Splendid

„Stories of lost Souls“ besteht aus sieben Kurzfilmen, die thematisch allenfalls lose zusammen hängen, weshalb ich sie auch zunächst einzeln bewerte:
  • Lost in Body: The Same (BEFRIEDIGEND)
Kleinwüchsiger (Jason Acuña) entledigt Mann (Josh Hartnett) seiner Beine, um bei der Dame seiner Begierde zu landen. Stilistisch ein ganz netter Beitrag, in welchem kein einziges Wort gesprochen wird.
  • Lost in Deceit: Euston Road (GUT)
Ein einfaches Spiel: Wie kam der Fremde in der Hotellobby (Paul Bettany) um seinen gesamten Besitz? Ein junger Mann muss mit sieben Fragen auf die Lösung kommen, um unter anderem das Auto des Rätselstellers zu gewinnen. Dank der guten Idee und des großartigen Paul Bettany der beste Film im Film.
  • Lost in Identity: Standing Room Only (AUSREICHEND)
Acht übrig gebliebene Stehplätze gilt es für jene zu ergattern, welche noch einen Platz in der Theateraufführung ergattern möchten. Doch wer verbirgt sich hinter der seltsamen alten Frau, die den Wartenden (u.a. Hugh Jackman) gegenüber unwirsch reagiert? Ich hätte dieses wirre Machwerk eher „Lost in Confusion“ genannt…
  • Lost in Dreams: Supermarket (BEFRIEDIGEND)
Illeana Douglas und Jeff Goldblum verleben einen Tag mit einer Handvoll Fans im Supermarkt. Irgendwie sinnfrei, aber dennoch ganz nett anzusehen.
  • Lost in Love: New Years Eve (GUT)
Unangepasster Gast bringt Taxifahrer zu einer elitären Silvesterparty mit und macht sich an die junge Nichte (Keira Knightley) der Gastgeberin ran. Nette Dialoge und interessante Darsteller werden nur vom seltsamen Ende ausgebremst.
  • Lost in Mind: Bangers (AUSREICHEND)
Die leicht verwirrte Juliet (Cate Blanchett) kocht und fabuliert dabei von Gott und der Welt. Cate Blanchetts famoses Spiel reicht leider nicht aus, um den bizarren Plot zu retten.
  • Lost in a Daze: A Whole New Day (BEFRIEDIGEND)
Vincent (James Gandolfini) wacht nach einer durchzechten Nacht in einer fremden Wohnung auf, denkt aber, seine Frau hätte ihn mitsamt der Kinder und aller Möbel verlassen. Ein gelungener Abschluss mit einem wie immer sehenswerten James Gandolfini.

Fazit: Die Technik der einzelnen Beiträge schwankt natürlich etwas, aber meist geht diese ebenso in Ordnung wie die Synchronisation. Filmisch bieten die Streifen alles vom Geheimtipp bis zum absoluten Nonsens. Positiv „hängen geblieben“ ist bei mir letztlich nur Euston Road aufgrund der netten Idee, wobei auch New Years Eve und A Whole New Day ihre Momente haben. Wer die Schauspieler mag, kann sich diese Projektreihe auf jeden Fall zu Gemüte führen. Für einen Pflichtkauf hätte man der namhaften Darstellerriege aber gehaltvollere Geschichten schreiben müssen. Schade: Der ursprünglich enthaltene achte Film (Sniper 470) mit Billy Boyd ist in den deutschen DVD-Fassungen leider nicht enthalten.

Bild: gut - befriedigend
Ton: gut - befriedigend
Synchronisation: gut - befriedigend
Musik: befriedigend
Schauspielerische Leistung: gut - befriedigend
Drehbuch/Regie: gut - ausreichend
Kamera: gut - ausreichend
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Gesamtwertung: BEFRIEDIGEND – Note 3,0



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger der Zeitschrift SFT 08/10, die seit dem 28. Juli bis Ende August für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling vier (sehr gelungene) Clips aus Kalkofes Mattscheibe und ein Freeware-Spiel sowie einige Bildbearbeitungsprogramme enthalten. Hier oder hier geht es zur Ausführlichen Kritik der SFT 08/10.